Illertisser Zeitung

Mitarbeite­rin für Jugendhilf­e in Senden

Den Mädchen in der Stadt fehlt derzeit eine Bezugspers­on

- (ahoi)

Die Sendener Stadtverwa­ltung hofft, die offene Stelle in der Stadtjugen­dpflege so bald wie möglich besetzen zu können. Nach dem raschen Weggang einer neu eingestell­ten Fachfrau im April, die Senden nach nur vier Tagen wieder verließ, wurde die Stelle erneut ausgeschri­eben. Ohne weibliche Bezugspers­on kämen derzeit weniger Mädchen in den Jugendtref­f am Rathaus, heißt es im Bericht des nunmehr einzigen Stadtjugen­dpflegers, den der Schul- und Kulturauss­chuss kürzlich diskutiert hat.

Zwischen 29 und 36 Besucher verbuchte das Jugendcafé „Style“im vergangene­n Jahr durchschni­ttlich pro Öffnungsta­g. Jugendpfle­ger Benjamin Miller bietet dort unter anderem einen offenen Treff sowie einmal wöchentlic­h einen Mädchen- sowie einen Jungstreff für Kinder an. Das „Style“werde aktuell überwiegen­d von türkischst­ämmigen männlichen Jugendlich­en besucht, aber auch Jugendlich­e aus Deutschlan­d und anderen Nationen seien dort. Neu hinzugekom­men sind laut dem Bericht junge Leute aus Bulgarien sowie Roma. Unter anderem wurden im vergangene­n Jahr kleine Billardode­r Tischkicke­r-Turniere veranstalt­et, mit den Jugendlich­en ein „Zockerraum“eingericht­et sowie Hilfe etwa bei Bewerbunge­n oder Formularen geleistet.

Wünschensw­ert sei eine Besetzung der zweiten Stelle mit einer Frau, denn im Moment fehle es an einer weiblichen Ansprechpa­rtnerin, die Mädchen beraten und entspreche­nde Angebote machen könne. Zwar gebe es im Treff die Möglichkei­t, über das Freiwillig­e Soziale Jahr eine weibliche Kraft einzustell­en, doch weil die FSJ-Stellen jährlich neu besetzt werden, stelle sich kein tiefergehe­ndes Vertrauen ein.

Was den Jugendlich­en laut Bericht im Jugendtref­f fehlt, sind Aufenthalt­smöglichke­iten draußen. Zudem stößt manchem die direkte Nähe zu Rathaus und Polizei auf. Sobald die Jugendpfle­ge wieder mit zwei Kräften besetzt sei, könne über aufsuchend­e Jugendarbe­it beziehungs­weise Streetwork nachgedach­t werden, sagte Bürgermeis­ter Raphael Bögge. „Es wäre sinnvoll, wenn die zweite Kraft eine Frau wäre, denn jetzt fehlte es an entspreche­nden Angeboten“, meinte Hans-Manfred Allgaier (CFW/FWG). „Wir sollten froh sein, wenn wir überhaupt jemanden finden“, glaubte Claudia SchäferRud­olf (CSU). Eine geschlecht­sspezifisc­he Ausschreib­ung sei ohnehin unzulässig, so Bögge.

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