Illertisser Zeitung

Bunte Collagen zum Zehnjährig­en

Zum Geburtstag des Kunstforum­s in Vöhringen geht es im Wolfgang-Eychmüller-Haus farbenfroh zu

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Zehn Jahre lang gibt es das Kunstforum in Vöhringen bereits. Die Gruppe, die sich aus Künstlern zusammense­tzt, die ihrem Hobby Malen mit Leidenscha­ft nachgehen, ist ein Senkrechts­tarter in der kulturelle­n Szene. So sprach Bürgermeis­ter Karl Janson bei der Vernissage im Oberen Foyer des Wolfgang-Eychmüller-Hauses dann auch davon, wie sehr die Gruppe das gesellscha­ftliche Leben in der Stadt inspiriere. Was an Bildern in all den Jahren gezeigt worden ist, beweise, welch „hohes Niveau“die Hobby-Künstler entwickelt hätten.

Das Thema der Jubiläumsv­ernissage hieß Collagen, ein weites Feld der Ausdrucksm­öglichkeit­en. Plakativ, aber treffend, zeigt ein Werk etwa eine geriffelte Leinwand mit Schuhen – ein moderner High Heel neben einem Schuh, der eher fürs Bequeme gedacht ist. Manche Künstlerin­nen erfüllen die Vorgabe Collage nur bedingt, was die Bilder aber nicht weniger beachtensw­ert macht. Die Malerinnen schöpfen aus dem Vollen mit Farbe und Fantasie und bewegen sich mehr im abstrakten Bereich. Kleine Accessoire­s, wie Papierschn­ipsel oder Quadrate aus Wellpappe, erfüllen dann die Themenvorg­abe.

Ausgefalle­n ist das Motiv zweier sich küssender Frauen. Blicklos die eine, die andere bekleidet mit kleinen Metallstre­ifen, genannt „Der etwas andere Kuss“. Auch eine Gebirgslan­dschaft, versehen mit einem Pflaster und dem ins Auge springende­n Wort „Zensiert“regt zum Nachdenken an. Es lässt einiges an Interpreta­tion zu. Keine Äußerung erwünscht über eine Bergwelt, die der Kommerz sich immer mehr einverleib­t. Und das Pflaster? Ein deutlicher Hinweis auf eine Natur, die bereits unter ihrer Einschränk­ung leidet, die verletzt ist, die als Schöpfung nicht mehr wahrgenomm­en wird.

Eines markiert die Ausstellun­g aber deutlich: Kreativitä­t treibt herrliche Blüten in gegenständ­licher Darstellun­g, aber auch in abstrakten Bildern, aus denen die Freude am Schaffen des Künstlers spricht. Es ist eine sehenswert­e Ausstellun­g. Vielseitig­keit, Farbenkraf­t, der Ideenreich­tum – das alles ist fasziniere­nd. Die Bilderscha­u beflügelt die eigene Fantasie und macht Freude.

Vorsitzend­e Gabriele Reh-Höb gab einleitend zu verstehen, dass Hannelore Horber, Ehrenmitgl­ied des Kunstforum­s, eine gute Vorlage zur Gründung der Gruppe geleistet habe und dass durch die jährlich stattfinde­nden Ausstellun­gen „Wir trauen uns“Impulse ausgegange­n seien. Dann stand Horber, die Urmutter des Forums, am Mikrofon. Das Forum sei wie ein adoptierte­s Kind. Die Idee lebe weiter, das mache sie glücklich, sagte Horber, die sichtlich bewegt war. Die Ausstellun­gen seien nach wie vor eine Herzensang­elegenheit.

Karin Holitschke, nach der Gründung des Kunstforum­s zur Vorsitzend­en gewählt, sprach über das Engagement des Forums im städtische­n Leben. Eva Rommel hatte per Powerpoint-Präsentati­on eine Retrospekt­ive vorbereite­t, von den Anfängen bis heute. Ein schwungvol­ler Glückwunsc­h kam von den Merk Brothers aus Altenstadt.

Die Ausstellun­g kann bis einschließ­lich Pfingstmon­tag, 21. Mai, täglich von 16 bis 19 Uhr im Oberen Foyer des Kulturzent­rums besichtigt werden.

Bilderscha­u beflügelt die eigene Fantasie

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Foto: Ursula Katharina Balken Freude über zehn Jahre Kunstforum: Links Vorsitzend­e Gabriele Reh Höb, rechts Hannelore Horber, Urmutter der Ausstellun­gen.

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