Sie rasen mit 500 Sachen dem Erdboden entgegen
In Illertissen messen sich am Freitag und Samstag die besten Hochgeschwindigkeits-Fallschirmspringer der Welt
Sie rasen aus luftigen Höhen dem Erdboden entgegen: Ums Tempo geht es beim Speed-Skydiving, dem HochgeschwindigkeitsFallschirmspringen. Am Freitag und Samstag halten die weltbesten Sportler dieser Disziplin in Illertissen einen großen Wettkampf ab. Auf dem Flugplatz, oder vielmehr einige Tausend Meter darüber, wird der deutsche Meister ermittelt. Und es gibt wichtige Punkte für die aus vier Wettbewerben bestehende Weltmeisterschaft zu holen. Auch Zuschauer können dabei sein, wenn die Springer atemberaubende Geschwindigkeiten von etwa 500 Stundenkilometern erreichen.
Zu sehen sind die Sportler mit dem bloßen Auge zwar kaum, wenn sie in einer Höhe von 4000 Metern aus dem Flugzeug steigen – gerade einmal als Punkt seien sie auszumachen, sagt Gerda Klostermann-Mace, die den Wettstreit in Illertissen organisiert. Wohl aber zu hören: Nachdem die Springer die vertikale Wertungsstrecke von einem Kilometer in drei bis vier Sekunden zurückgelegt haben, wird der Fall durch die Körperhaltung gebremst. „Das klingt wie eine Mischung aus Rauschen und Düsenjäger“, sagt Klostermann-Mace, die selbst passionierte Speed-Skydiverin ist und das Publikum über die Sprünge, Wertungen und das Drumherum über Lautsprecher informieren wird. Aus der Nähe zu beobachten sind die Landungen.
Wie lebensmüde muss man sein, um diesen Sport auszuüben? Gar nicht, sagt Klostermann-Mace. Im Gegenteil: Die Springer seien reflektiert und hoch konzentriert. Auf die richtige Haltung komme es an: den Kopf voraus, die Arme angewinkelt, die Muskeln angespannt. Schon ein kleiner Fehler kann den Sportler ausbremsen. Das erfordere jahrelange Übung, sagt die Organisatorin. Der amtierende Weltrekordhalter Henrik Raimer aus Schweden erreicht ein Tempo von 601 Kilometern pro Stunde. Er wird in Illertissen dabei sein. Ebenso wie 32 Wettkämpfer aus 13 Nationen.
Das verspricht jede Menge Adrenalin, auch für die stets willkommenen Zuschauer: Am Freitag (ab 8 Uhr) und Samstag (ab 10 Uhr) soll nahezu ohne Pause gesprungen werden, jeweils bis zum späten Nachmittag, heißt es.