Illertisser Zeitung

Abzocke nach der Hochzeit

27-Jährige aus dem nördlichen Unterallgä­u soll 400 Euro für Verkauf des eigenen Brautkleid­s zahlen

- VON PIA JAKOB all-in.de

Anfangs hatte sich die junge Frau aus dem Raum Babenhause­n sehr gefreut: Über eine Online-Plattform versuchte die 27-Jährige, ihr Brautkleid zu verkaufen und bekam schnell eine Anfrage einer potenziell­en Käuferin. Per E-Mail meldete sich „Rachel Wood“, anfangs in schwer verständli­chem Deutsch, später auf Englisch, die das Kleid für ihre Schwester in Australien kaufen wollte.

Wie das Online-Portal berichtet, klang zunächst alles nach einer interessie­rten Käuferin, die mehr Details über das Kleid wissen wollte. Dieses Interesse verflog schnell und Rückfragen der Unterallgä­uerin, etwa ob ein farbiges Band, das zum Kleid gehört, auch mitgeschic­kt werden soll, wurden nie beantworte­t. Nach einigen Mails verlangte „Rachel“dann, dass das Kleid von einem Spediteur bei der 27-Jährigen zuhause abgeholt wird. Dieser würde 400 Euro kosten – Geld, das die Kundin natürlich selbst bezahlen würde.

Froh über die bis dahin mehr oder weniger reibungslo­se Abwicklung schickte die 27-Jährige ihre Kontodaten „Rachel“zu. Wenig später bekam sie jedoch eine Mail von einer nigerianis­chen Bank. „Rachel“habe das Geld zwar auf das Konto der Unterallgä­uerin transferie­rt, die Bank würde es aber noch zurückhalt­en, bis die junge Frau selbst 400 Euro an den Spediteur bezahlt und einen Beleg davon an die Bank schickt.

Die Unterallgä­uerin wurde stutzig und lehnte das ab, worauf die potenziell­e Käuferin sie auffordert­e, sich nicht so anzustelle­n, sie habe ja die E-Mail der Bank und „Rachel’s“Wort, dass sie das Geld danach bekomme. Die 27-Jährige wies mehrfach darauf hin, dass sie als Verkäuferi­n keinen Spediteur bezahlen würde, solange sie das Geld nicht vorher bekommt.

Daraufhin brach der Kontakt zu „Rachel“und der nigerianis­chen Bank ab. Die 27-Jährige checkt seitdem regelmäßig ihr Konto, in der Hoffnung, keine unerklärli­chen Abbuchunge­n zu entdecken.

Das Brautkleid wartet jetzt wieder auf eine Käuferin – die es dieses Mal hoffentlic­h auch ernst meint und nicht Teil eines Betrugsver­suchs ist.

 ?? Symbolbild: Patrick Pleul, dpa ?? Das Brautkleid ist für viele Frauen einfach unverzicht­bar am „schönsten Tag im Le ben“. Käufer gebrauchte­r Kleider haben jedoch nicht immer gute Absichten. Das zeigt auch ein Fall im Raum Babenhause­n.
Symbolbild: Patrick Pleul, dpa Das Brautkleid ist für viele Frauen einfach unverzicht­bar am „schönsten Tag im Le ben“. Käufer gebrauchte­r Kleider haben jedoch nicht immer gute Absichten. Das zeigt auch ein Fall im Raum Babenhause­n.

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