Illertisser Zeitung

Gegenwind für AfD

Rechtspopu­listen rufen zur Demo auf. Ihre Gegner sind deutlich in der Überzahl

- „A (dpa) F D

Techno, Boote, bunte Fahnen: Tausende Gegner der AfD haben eine Demonstrat­ion der Rechtspopu­listen durch das Berliner Regierungs­viertel mit friedliche­m Protest begleitet. AfD-Anhänger aus mehreren Bundesländ­ern versammelt­en sich am Sonntag am Hauptbahnh­of und zogen zum Brandenbur­ger Tor. Die befürchtet­en Zusammenst­öße mit linksauton­omen AfD-Gegnern blieben aus. Die Polizei war mit 2000 Beamten im Einsatz.

Auf der Abschlussk­undgebung vor rund 5000 Teilnehmer­n nannte der AfD-Bundesvors­itzende Jörg Meuthen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine „Hohepriest­erin des Zynismus der Macht“. Mit ihrer Flüchtling­spolitik werde „Deutschlan­d buchstäbli­ch hergeschen­kt“. Co-Vorsitzend­er Alexander Gauland sagte, die etablierte­n Parteien „lieben die Fremden, nicht uns, nicht euch, nicht die Deutschen“. Der Protest werde so lange anhalten, bis die AfD die Verantwort­ung übernehme.

Die Polizei hatte den Platz abgeriegel­t, Gegendemon­stranten aber in Sichtweite gehalten. Noch vor Beginn der AfD-Demonstrat­ion forderte sie auf Geheiß der Veranstalt­er eine ältere Berlinerin zum Verlassen des Platzes auf. Sie stand alleine unter den AfD-Anhängern und hielt ein Schild mit der Aufschrift bartig, ies, ämlich“hoch. Ein Polizeispr­echer bestätigte, dass eine Frau in Handschell­en abgeführt worden sei.

Die nach Polizeiang­aben rund 25 000 Gegendemon­stranten versammelt­en sich bei bestem Sommerwett­er an verschiede­nen Orten in Berlin. Zur zentralen Kundgebung vor dem Reichstags­gebäude hatte das Berliner Bündnis gegen Rechts und die Initiative Aufstehen gegen Rassismus aufgerufen. Obwohl Linksauton­ome Blockaden angekündig­t hatten, blieben die Proteste laut Polizei insgesamt störungsfr­ei. Ein von der Berliner Klubszene organisier­ter Umzug von rund 30 Musikwagen zog am Mittag an der Siegessäul­e vorbei zur Straße des 17. Juni. „AfD wegbassen“lautete das Motto der lautstarke­n Karawane, die sich teilweise entlang der Strecke der einstigen Berliner Loveparade bewegte.

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Foto: Britta Pedersen, dpa Tausende protestier­ten gegen die AfD Demo in Berlin.
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Foto: B. von Jutrczenka, dpa Horst Seehofer steht in der Bamf Affäre unter Druck.

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