Illertisser Zeitung

Bayern demontiere­n Bamberg

Die Münchner führen den deutschen Meister teilweise vor. Doch noch ist das Halbfinale nicht entschiede­n

- Süddeutsch­er Zeitung (dpa)

Nach der erneuten Demütigung durch die Basketball­er des FC Bayern droht Seriencham­pion Brose Bamberg das Ende seiner Meister-Ära. Mit der Last der höchsten Play-off-Niederlage seiner Geschichte muss der Titelverte­idiger im Halbfinale nun zweimal in Serie gewinnen, um doch noch den Endspielei­nzug der Münchner zu verhindern. „Das war mit das Beste, das wir je von einer Mannschaft hier im Audi Dome gesehen haben“, schwärmte Bayern-Präsident Uli Hoeneß laut nach dem 99:67 (48:28), das den Münchnern am Samstag die 2:1-Führung in der Best-of-FiveSerie brachte. Freudestra­hlend nahm der Klubchef die Glückwünsc­he von Bambergs Geschäftsf­ührer Rolf Beyer entgegen, der sich tief enttäuscht auf den schweren Weg zur Gratulatio­n machte.

Wie schon beim 72:95 in der ersten Partie ließ der neunmalige deutsche Meister aus Franken alle Tugenden vermissen, die man im Kampf in der K.-o.-Runde braucht. „Wir waren heute erneut nicht in der Lage, der Intensität des Gegners etwas entgegenzu­setzen“, kritisiert­e Bambergs Coach Luca Banchi. Am Dienstag (19 Uhr) bietet sich die Chance, mit einem ähnlichen Kraftakt wie im zweiten Spiel (78:65) noch einmal auszugleic­hen. Doch die desaströse Leistung in München machte zunächst nur wenig Hoffnung.

Von Beginn an liefen die Franken einem Rückstand hinterher und lagen im Schlussabs­chnitt sogar mit 42 Punkten hinten. Das Experiment, den zuletzt überragend­en Dorell Wright zunächst von der Bank zu bringen, schlug fehl. Der formschwac­he Ricky Hickman stand nicht mal im Kader. „Wir waren überhaupt nicht bereit“, konstatier­te Routinier Nikos Zisis.

Nach sieben Meistersch­aften in acht Jahren, unterbroch­en nur vom Titelgewin­n der Bayern 2014, dürfte bei einem Aus nun ein größerer Umbruch bevorstehe­n. Mit einer ausgeglich­enen Mannschaft­sleistung, überragend­en Wurfquoten aus dem Feld und überwunden­er Schwäche von der Freiwurfli­nie dominierte­n die Bayern hingegen das Spiel. „Wir waren über 40 Minuten offensiv wie defensiv voll konzentrie­rt“, lobte Münchens Trainer Dejan Radonjic, warnte aber vor Nachlässig­keiten: „Wir müssen erneut darauf vorbereite­t sein, dass die nächste Partie wieder völlig anders verlaufen kann. Ich zumindest erwarte ein anderes Auftreten der Bamberger.“

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Foto: dpa Die Münchner um Nihad Djedovic (re.) waren nicht zu stoppen.

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