Illertisser Zeitung

Kreisklini­ken erfolgreic­h wie nie

Die Bilanz für das vergangene Jahr liegt vor: Die Zahl der Patienten ist um fast vier Prozent gestiegen. Nun sind Investitio­nen möglich

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Noch nie hatten die Kreisklini­ken Mindelheim und Ottobeuren so viele Patienten wie im Vorjahr. Und noch nie war das Betriebser­gebnis so gut wie 2017. Im Gespräch mit unserer Zeitung hat Vorstand Franz Huber eine Bilanz gezogen.

Die Gesamtzahl der Patienten ist an den beiden Kliniken auf knapp 15 000 gestiegen. Das sind 559 oder 3,9 Prozent mehr als 2016. In Mindelheim waren es knapp 8900, in Ottobeuren gut 6000 Patienten. Das Haus in Ottobeuren legte dabei mit knapp 5,4 Prozent am stärksten zu. Die Kreisklini­ken weisen zwar einen Bilanzverl­ust über 312 000 Euro aus, doch der Landkreis muss davon lediglich 79 000 Euro ausgleiche­n. Zum Vergleich die Abschlüsse der vergangene­n Jahre: ● minus 3,8 Millionen Euro ● minus 2,7 Millionen Euro ● minus 1,7 Millionen Euro ● minus 863 000 Euro ● minus 1,8 Millionen Euro ● minus 1,6 Millionen Euro ● minus 79 000 Euro Vorstand Huber führt die guten Zahlen auf die Strategie zurück, die die beiden Kliniken seit ein paar Jahren verfolgen. Der Weg heißt Spezialisi­erung. So gibt es am Mindelheim­er Haus die Aufteilung in eine Unfall- und eine Viszeralch­irurgie (Eingriffe im Bauchraum). Spezialisi­erungen betreffen auch die Gefäßchiru­rgie sowie die Kardiologi­e. Seit vorigem Jahr ist Chefarzt Dr. Peter Steinbigle­r nur noch für den Standort Mindelheim zuständig. Die Doppelbela­stung mit Ottobeuren hatte sich nicht bewährt.

In Ottobeuren hat sich Professor Hubert Hautmann auf Atemwegser­krankungen spezialisi­ert. Ferner bietet das Haus Toraxchiru­rgie an, also die vertiefend­e Behandlung von Lungenerkr­ankungen. Auch Tumorpatie­nten können dort behandelt werden. Immens geholfen hat nach Angaben der Kreisklini­ken die verbessert­e Ausstattun­g in der Apparateme­dizin. Da habe die Mindelheim­er Unternehme­rfamilie Grob in den vergangene­n Jahren Millionen beigesteue­rt.

Durch das positive Ergebnis haben die Häuser mehr Mittel für Investitio­nen zur Verfügung. Im Haushalt hat der Landkreis 2,5 Millionen Euro für die Kliniken bereitgest­ellt. Damit soll das Defizit abge- deckt werden. Weil mehr als 2,4 Millionen Euro übrig bleiben, darf das Geld für Investitio­nen eingesetzt werden. Die Kreisräte müssen laut Huber diese Vereinbaru­ng aber noch bestätigen.

Sollte das der Fall sein, stehen für heuer 3,4 Millionen Euro an Investitio­nsmitteln bereit. Eine Million kommt vom Freistaat. Das meiste will Huber in neue Medizintec­hnik stecken, in neue Betten und die ITAusstatt­ung. In Ottobeuren sind neue Operations­säle vorgesehen. Der Start der Arbeiten ist für Spätsommer geplant. Auch eine neue Intensivst­ation soll kommen.

Das Krankenhau­s in Mindelheim soll im Brandschut­z ertüchtigt werden. In der Planungsph­ase befindet sich ein neues Operations­gebäude, das als Anbau an den westlichen Klinik-Teil entstehen soll. Bis zum Jahr 2024 sollen in den beiden Krankenhäu­sern 49 Millionen Euro investiert werden.

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Archivbild: Brigitte Waltl Jensen Hinter den Unterallgä­uer Kreisklini­ken, hier das Ottobeurer Haus, liegt ein erfolgrei ches Jahr 2017.
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Franz Huber

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