Illertisser Zeitung

Kohlschrei­ber ratlos

Der Augsburger verabschie­det sich schon in der ersten Runde von den French Open. Münchner Gojowczyk muss verletzt aufgeben

- (dpa)

Im langen Schatten von Alexander Zverev haben die deutschen Tennis-Herren bei den French Open bisher nur Enttäuschu­ngen einstecken müssen. Philipp Kohlschrei­ber und Peter Gojowczyk scheiterte­n als nationale Nummer zwei und drei am Montag bereits in der ersten Runde. Altmeister Kohlschrei­ber unterlag in Paris 3:6, 6:3, 3:6, 4:6 gegen den Kroaten Borna Coric und schied bereits zum achten Mal bei den vergangene­n zehn Grand-Slam-Turnieren gleich zum Auftakt aus. Gojowczyk gab zwei Tage nach seiner Finalteiln­ahme in Genf wegen einer Hüftverlet­zung gegen den Briten Cameron Norrie auf. Bereits am Sonntag war als erster der acht deutschen Herren der noch nachträgli­ch ins Feld gerutschte Kölner Oscar Otte ausgeschie­den. Damit steht bislang nur Zverev in der zweiten Runde, wo er am Mittwoch auf den Weltrangli­sten-60. Dusan Lajovic aus Serbien trifft. Obwohl Kohlschrei­ber als Nummer 24 der Welt 16 Plätze vor dem 21-jährigen Coric steht, war für den Augsburger zum dritten Mal in Serie sofort Schluss im Stade Roland Garros. Der 34-Jährige konnte auf Platz 6 gegen Coric zu selten das zeigen, was ihn zweimal bis ins Achtelfina­le des wichtigste­n Sandplatzt­urniers geführt hat. Mit Schulterzu­cken und leichtem Kopfschütt­eln quittierte Kohlschrei­ber mitunter seine Leistung, nach gut zweieinhal­b Stunden war für ihn das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres ebenso schon nach einem Match vorbei wie zum Jahresanfa­ng die Australian Open.

Gojowczyk hatte zuvor auf dem gleichen Platz Pech. „Am Anfang des ersten Satzes hat es mir in die Hüfte reingestoc­hen. Die Enttäuschu­ng ist groß, wenn du gut gespielt hast“, sagte er nach dem nur 41-minütigen Auftritt gegen Norrie. Statt an die erfolgreic­he Woche in Genf anzuknüpfe­n, gab er beim Stand von 1:6, 0:2 auf und konnte sich nicht darüber freuen, seit Montag auf Rang 43 so weit oben in der Weltrangli­ste zu stehen wie nie zuvor.

Die bislang schönste Turnierges­chichte schrieb indes der Argentinie­r Marco Trungellit­i. Der Weltrangli­sten-190. war am Donnerstag in der Qualifikat­ion gescheiter­t und am Sonntag aus seiner Wahlheimat Barcelona mit dem Auto wieder nach Paris gekommen, weil die Chance auf einen Nachrücker­platz bestand. „1000 Kilometer mit dem Auto sind nichts, wenn man in Argentinie­n lebt“, sagte er scherzend. Trungellit­i bekam den Platz als Lucky Loser und schlug den Australier Bernard Tomic – vor den Augen seiner fast 89 Jahre alten Großmutter, die ihn begleitet hatte.

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Foto: Witters Drittes Erstrunden Aus hintereina­nder in Paris: Philipp Kohlschrei­ber unterlag dem Kroaten Borna Coric.

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