Der Wolf ist zurück
Wildkamera liefert den Beweis: Im Landkreis Donau-Ries ist offenbar ein Wolf unterwegs. Es ist nicht das erste Mal, dass über die Wildtiere in der Region spekuliert wird
zu werden. Oder es werden die Planen der Lkw oben aufgeschnitten – dann ist man sehr nah an stromführenden Leitungen“, sagte Scharf. Meist seien es junge Männer aus Nigeria, Eritrea, Gambia und Guinea, die als blinde Passagiere einzureisen versuchten. Ende Mai war eine hochschwangere Frau aus Nigeria auf einem Güterzug aus Italien nach Bayern gelangt. Beamte der Bundespolizei nahmen die 26-Jährige im Gleisbereich des S-Bahn-Halts Zorneding bei München fest.
Inwieweit Schleuser die Menschen auf die Güterzüge geleiten, ist unklar. „Es gibt Hinweise, denen wir nachgehen, dass auch Schleuser dahinterstecken“, sagte Scharf. Seit Freitag gehen die Behörden in Österreich und Deutschland für drei Monate mit gemeinsamen Kontrollen verstärkt gegen Kriminalität und illegale Einwanderung vor.
Im östlichen Landkreis Donau-Ries ist wahrscheinlich erstmals der Nachweis eines Wolfes in der Region gelungen. Wie das Landesamt für Umwelt jetzt mitteilt, wurde das Tier bereits am 21. April von einer Wildkamera fotografiert. Solche Kameras werden vor allem in Revieren aufgestellt, in denen es viele Wildschweine gibt, informiert Robert Oberfrank, Vorsitzender des Kreis-Jagdverbands Donauwörth.
Das nun veröffentlichte Bildmaterial wurde nun ausgelesen und dem Landesamt für Umwelt zur Auswertung übermittelt. „Das Tier weist wolfstypische Merkmale hinsichtlich Färbung und Proportionen auf, die es eindeutig von einem Hund unterscheiden. Über den weiteren Verbleib des Wolfes ist nichts bekannt.“Behörden, Interessenverbände und Vertreter von Nutztierhaltern seien informiert worden.
Es ist nicht das erste Mal, dass spekuliert wird, ob sich Wölfe im Landkreis oder angrenzenden Regionen aufhalten. Bereits im März 2013 gab es entsprechende Hinweise. Damals hatten unabhängig voneinander mehrere Personen in den Landkreisen Donau-Ries, Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach entsprechende Beobachtungen ge- meldet. Zwei Passanten gaben damals an, im südlichen Mittelfranken ein wolfsähnliches Tier gesehen zu haben. In einem anderen Fall wurde eine verdächtige Spur fotografiert. Nahe Rögling im Landkreis DonauRies stieß ein erfahrener Jäger zu der Zeit ebenfalls auf eine aus seiner Sicht ungewöhnliche Fährte. „Es kann eigentlich nur ein Wolf sein“, so damals die Vermutung des Jägers.
Oberfrank rechnet nicht damit, dass sich das Tier hier länger aufhalten wird. „Wahrscheinlich ist er auf der Durchreise. Unser Gebiet ist eigentlich zu dicht besiedelt für einen Wolf und die Wälder zu klein.“Und ● Ein Bündnis aus 19 Verbänden von Tierhaltern, Jägern und Waldbesitzern sieht dringenden Handlungsbedarf gegen eine weitere Ausbreitung von Wölfen in Deutsch land. Der Schutz von Menschen müs se Priorität haben und die Weidetierhal tung flächendeckend möglich blei ben, heißt es in einem „Aktionsplan“der Verbände. Für mehr Transparenz solle der bundesweite Bestand halb jährlich mit exakten Zahlen veröf fentlicht werden, damit die tatsächliche Ausbreitung nicht verschleiert werde. wenn der Wolf doch hier sesshaft wird? Dann werde das Auswirkungen für die anderen Tiere und Tierhalter haben, das zeigten die Erfahrungen aus anderen Regionen, erklärt Oberfrank. „Der Wolf will seine Ruhe und holt sich immer das Fressen, an das er am leichtesten kommt. Das sind erst die Schafe und später das Rehwild.“Einzig das Schwarzwild, also Wildschweine, seien wehrhaft. Die wiederum schließen sich nach Angaben von Oberfrank zu größeren Gruppen, zu sogenannten Rotten, zusammen, um gegen Wölfe zu bestehen. Das führe dann zu mehr Wildschäden im Auszugehen sei inzwischen von über 1000 Tieren in Deutschland. ● Zu einem „vernünftigen Umgang mit dem Wolf“soll dem nach künftig ein Abschuss gehören. „Es wird erforderlich sein, Wölfe zu ent nehmen, die die Nähe zum Menschen suchen, Schutzmaßnahmen über winden oder sich auf den Riss von Wei detieren spezialisiert haben.“Zäune, um alle Weiden aufzustellen, sei nicht machbar und gesellschaftlich nicht akzeptiert. Nötig seien neue Regeln zu Entschädigungen für Tierhalter. Wald. Zudem würden die Tiere im Wald scheuer, wenn es einen Wolf im Revier gibt, erklärt der Jäger.
Nach Bayern können nach Einschätzung des Landesamtes für Umwelt jederzeit einzelne Wölfe zuoder durchwandern – sowohl aus dem Nordosten Deutschlands als auch aus den Alpen. Jungtiere wandern bei Geschlechtsreife weite Strecken auf der Suche nach einem eigenen Territorium. Standorttreue Wölfe gibt es nach Angaben der Behörde in Bayern im Veldensteiner Forst, im Nationalpark Bayerischer Wald und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. ●
Selbstoptimierung ist ja längst Pflicht. Man könnte von Zwang sprechen. Schließlich werden die selbst ernannten Experten nicht müde, uns in einer Flut von Ratgebern zu erklären, wie unser Alltag effizienter, unsere Arbeit erfolgreicher, unser Selbst perfekt wird. Glaubt man all den Gurus, ist es eine Sache des positiven Denkens, des richtigen Coachens – und schon klappt es mit dem idealen Menschen. Alles machbar, alles ganz einfach. Merkwürdig nur, dass der Einzelne offenbar immer wieder am Konflikt zwischen Wollen und Handeln feststeckt, ja scheitert.
Bestes Beispiel: die Berge an Plastikmüll. Glaubt man ersten Umfragen, so ist eine Mehrheit für ein Verbot von Plastik. Wunderbar, denkt man. Denn so ein europaweites Verbot von sinnfreiem Plastikgruscht wie Plastikbechern, Plastikstrohhalmen oder Plastikbesteck ist überfällig. Noch besser wäre ein weltweites Verbot. Allerdings stellt sich doch die naheliegende Frage: Wenn so viele Menschen gegen Plastik sind, warum kaufen dann so viele all den Kram? Die katastrophalen Konsequenzen sind längst bekannt. Bilder wie am Wochenende von einem sterbenden Wal, der an acht Kilo Plastikmüll qualvoll verendet ist, sind nicht neu.
Braucht der Mensch also wirklich Verbote, um so zu handeln, dass er seine eigene Lebensgrundlage nicht zerstört? Ist es die Verführbarkeit durch den Handel, der mit immer neuem Schnickschnack im Sonderangebot einen größeren Genuss des Lebens vorgaukelt? Ist die Bequemlichkeit das Problem? Oder haben viele schon resigniert? Nach dem Motto: Alles ohnehin schrecklich, aber an mir allein kann die Welt schließlich nicht genesen – also her mit Einweggrill und Einwegbesteck, nach mir die Sintflut.
Die Plastikvermüllung zeigt, dass der ganze Selbstoptimierungswahn an den wahren Problemen vorbeigeht und eine Lösung für den Konflikt zwischen Wollen und Handeln offensichtlich noch fehlt.
Ein Bündnis gegen die Ausbreitung des Wolfes