Illertisser Zeitung

Lava reißt Menschen in den Tod

Ein Vulkanausb­ruch in Guatemala zerstört die Siedlung El Rodeo nahezu vollständi­g. Zudem erschütter­t ein Erdbeben den Kilauea auf der US-Insel Hawaii

- (dpa)

Beim Ausbruch des Feuervulka­ns in Guatemala sind mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. Viele Dorfbewohn­er hatten keine Chance, als sich der Strom aus Asche, Lava und Gas die Hänge des Berges hinabwälzt­e. Die Siedlung El Rodeo wurde weitgehend zerstört. „Nicht alle Leute haben es geschafft, sie konnten nicht weg“, sagte Consuelo Hernández. Die 40-Jährige rettete sich mit Angehörige­n auf eine Anhöhe in der Nähe ihres Hauses. „Die Lava kam wie ein Sturzbach über die Felder und über die Straße.“

Häuser, Bäume und Straßen waren von grauer Asche bedeckt, weite Teile des Katastroph­engebiets versanken im Schlamm. Rettungskr­äfte brachten Kinder und ältere Menschen auf dem Rücken aus der Gefahrenzo­ne. „Es war wie in einem Ofen“, erzählte Antonio López. „Ich habe meinem kleinsten Sohn den Mund und die Nase mit einem Lappen bedeckt. Über uns waren viele Menschen mit Verbrennun­gen, aber sie haben noch gelebt.“

Ein anderer Dorfbewohn­er sagte: „Wir konnten unsere Angehörige­n nicht da rausholen. Wir sind acht, und sie sind noch alle dort. Wir haben nichts mehr, wir haben alles verloren.“3100 Menschen mussten das Gebiet um den Vulkan verlassen. Laut Regierung waren 1,7 Millionen Menschen von dem Ausbruch des 3700 Meter hohen Volcán de Fuego betroffen. Er liegt etwa 70 Kilometer südwestlic­h der Hauptstadt Guatemala-Stadt. Die Rettungskr­äfte richteten Notunterkü­nfte ein und verteilten Essen. Präsident Jimmy Morales besuchte die Einsatzzen­trale des Katastroph­enschutzes und rief die Bevölkerun­g in dem Gebiet um den Vulkan auf, die Sicherheit­shinweise zu beachten. Nach einer Kabinettss­itzung erklärte er den Katastroph­enfall für die drei Departemen­ts Escuintla, Sacatepéqu­ez und Chimaltena­ngo. Damit können schneller Hilfen für die Region bereitgest­ellt werden. Angesichts der Katastroph­e boten mehrere Länder Unterstütz­ung an. Mexiko, Honduras und die Verein- ten Nationen erklärten sich bereit, dem mittelamer­ikanischen Land zu helfen. Israel kündigte an, Hilfsgüter wie Lebensmitt­el und Medizin nach Guatemala zu schicken.

Ein Erdbeben der Stärke 5,5 hat zudem den Vulkan Kilauea auf Hawaii erschütter­t. Dabei spuckte der Berg Asche fast 2500 Meter hoch in die Luft. Nach dem Beben am Sonntag bestand aber keine Tsunami-Gefahr, teilte das Tsunami-Warnzentru­m für die Pazifikreg­ion mit. Um den Kilauea herum waren in einem Zeitraum von 24 Stunden rund 500 kleinere Beben gemessen worden. Es handle sich um die höchste Dichte von Beben, die je um den Gipfel herum gemessen worden sei. Rund ein Dutzend Anwohner waren durch Lavaflüsse von der Umwelt abgeschnit­ten, weil sie ihre Wohnungen nicht verlassen wollten. Seit Anfang Mai speit der Kilauea Lava aus dem Krater und aus Erdspalten. Auf der Inselgrupp­e Hawaii liegen mehrere Vulkane, der Kilauea ist einer der aktivsten der Welt.

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Foto: Johan Ordonez, afp Der Ausbruch des Volcán de Fuego brachte Tod und Verderben über Guatemala. Häuser, Bäume und Straßen waren mit grauer Asche bedeckt. Mindestens 25 Menschen starben.
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