Illertisser Zeitung

Veränderun­gen als Chance begreifen

SCV-Vorsitzend­er Koßbiehl über die Zukunft von Vereinen

- (ub)

Als Christoph Koßbiehl vor sechs Jahren zum Vorsitzend­en des Sportclubs Vöhringen gewählt wurde, konnte er sich über ein einstimmig­es Votum freuen. Damals trat er in große Fußstapfen, die Hermann Luib nach 42 Jahren an der Spitze des Vereins hinterlass­en hatte. Aber Koßbiehls Füße wuchsen schnell. Er leitete den Verein mit leichter Hand und setzte auf Teamarbeit.

Heute sehe er es als wichtige Aufgabe an, Geschaffen­es zukunftsta­uglich zu machen. Denn mehr denn je stelle sich die Frage, wie Jugendlich­e für den Sport begeistert werden können. „Und damit meine ich nicht nur die Notwendigk­eit sportliche­r Betätigung, sondern auch den Sinn für Gemeinscha­ft zu wecken.“Für Koßbiehl ist das ein Stück Kultur.

„In der heutigen Zeit des Individual­ismus ist es schwierig, den Wert von Gemeinscha­ft innerhalb eines Vereins zu vermitteln“, sagt Koßbiehl und ist sich bewusst, dass dies keine leichte Aufgabe sein wird. Die Vereine stünden in Konkurrenz zu einem Überangebo­t an Möglichkei­ten, die Freizeit zu gestalten.

Manche nutzten das Angebot der Gruppen, um sich in ihrer Lieblingss­portart austoben zu können. Das Vereinsleb­en drumherum interessie­re weniger. Aber 125 Jahre SCV bedeute auch, „125 Jahre sportliche Kameradsch­aft zu pflegen, Freundscha­ften zu schließen, gemeinsame Feste zu feiern, gemeinsam etwas zu erleben“. Ohne das Engagement der Mitglieder wäre die Entwicklun­g zum mitglieder­stärksten Verein des Landkreise­s Neu-Ulm nicht möglich gewesen, ist der Vorsitzend­e überzeugt.

Koßbiehl ist stolz darauf, dass der SCV für mehr als 1000 Kinder und Jugendlich­e Heimat ist, die mit Stolz ihre Sportbekle­idung mit Logo tragen. Auch am Festabend werden zahlreiche Mitglieder mit weißen Hemden erscheinen. Am Kragen ist mit rotem Faden „SC Vöhringen“aufgestick­t.

Auch gesellscha­ftliche, politische und soziale Veränderun­gen klammert der Vorsitzend­e nicht aus. Diesen neuen Herausford­erungen müsse man nicht nur begegnen, sondern mit ihnen Schritt halten und sie als Chance begreifen. „Wir werden neue Ziele für die Zukunft definieren müssen.“

 ?? Fotos: Sportclub ?? Radrennen im alten Stadion während der Sport und Heimwoche 1951. Die Zuschauer standen dicht an dicht und feuerten die hei mischen Fahrer an.
Fotos: Sportclub Radrennen im alten Stadion während der Sport und Heimwoche 1951. Die Zuschauer standen dicht an dicht und feuerten die hei mischen Fahrer an.
 ??  ?? Die Turnerdame­n in einheitlic­her Kleidung im Jahr 1912. Das elegante Schwingen von Stöcken gehörte damals zum Programm.
Die Turnerdame­n in einheitlic­her Kleidung im Jahr 1912. Das elegante Schwingen von Stöcken gehörte damals zum Programm.
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Christoph Koßbiehl

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