Naive Argumentation des Bürgermeisters
Zu unserem Bericht „Eine wüste Wiese in Buch?“von Samstag, 19. Mai: Zum besseren Verständnis vorab: Der Markt Buch hat seit 2013 einen rechtsgültigen Bebauungsplan Gewerbegebiet Nordwest mit Festsetzungen für Ausgleichsflächen, die den Verlust an Natur ausgleichen sollen. Deren Umsetzung hat der Bürgermeister zu kontrollieren, beziehungsweise wie in diesem Fall, selbst umzusetzen. Die Frage ist, warum er es in fünf Jahren nicht fertig gebracht hat, oder nicht willens war, diese Auflage zu erfüllen und zuließ, dass die fraglichen Flächen intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden. Seine naive Argumentation gegen eine Streuobstwiese mit Äpfeln die niemand will und vom Pflegeaufwand, soll in Wirklichkeit nur von seinem ursprünglichen Plan ablenken. Seine ursprüngliche Begründung zum Tagesordnungspunkt sah nämlich die Aufschüttung eines Erdwalls mit dem Aushub vom Bau des neuen Kindergartens vor. Letztlich aber wurde Biesenberger mit seinem Vorhaben von der Aufsichtsbehörde zurück gepfiffen, was nur zu begrüßen ist. Bedenkt man, dass Buch fast durchgängig von einer riesigen „Maiswüste“eingekesselt ist, wo selbst noch die spärliche Vegetation an den Wegrändern abgespritzt und abgemäht wird, dann wäre die festgesetzte Ausgleichsfläche von circa 1,7 Hektar, ein Teil davon als Streuobstwiese, der Rest als extensiv betriebene Blumenwiese ein, wenn auch kleiner Anfang, auch in Buch der Natur den Vorrang zu geben. Streuobstwiesen sind in anderen Kommunen kein Problem und in vielen Fällen zum Ursprung eines gemeinsamen Engagements von Bürgern geworden. Vorausgesetzt, der Obst- und Gartenbauverein ist überhaupt gefragt worden, sollte er diese Chance nochmal überdenken.
Ob Streuobstwiese oder Höhe der eigenen Gartenmauer, auf jeden Fall erwarte ich, dass ein Bürgermeister sich, privat oder als Leiter der Kommune, genauso an die Vorgaben eines Bebauungsplanes hält, wie es von jedem „normalen“Bürger auch erwartet wird.
Buch
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