Tribüne frei
Fans der Illertisser Schwabenbühne konnten nun schon probesitzen
Nach neunmonatiger Bauzeit hat die Schwabenbühne am Wochenende ihre neue Tribüne im Freilichttheater am Illertisser Schloss eröffnet. Das „Probesitzen“auf den mehr Freiraum bietenden Rängen anlässlich der Gastvorstellung mit Willy Astor hat – wie berichtet – bereits stattgefunden. Einen Tag später bekam die Öffentlichkeit Gelegenheit, die neue Tribüne samt rundum verschönertem Gelände in Augenschein zu nehmen.
In einem Festakt ließen Vorsitzender Dirk Tiefenbach und Bürgermeister Jürgen Eisen die Baugeschichte Revue passieren. Als Gast wusste Wolfgang Schiffelholz, Präsident des Verbands deutscher Freilichtbühnen Region Süd, den Tribünenneubau der Schwabenbühne als Laientheater zu würdigen.
Er rief die Leistung des im Jahr 1981 gegründeten Laientheaters in Erinnerung, das eine eigene überdachte Tribüne besitzt und deren Sitzreihen nun komplett erneuert wurden. Er sagte: „Sie leisten vieles in Eigenregie.“Was andere nur mithilfe von Fachfirmen schafften, würden die Mitglieder der Schwabenbühne in Eigenregie bewältigen. „Seien es Maske und Kostüme, die Licht- und Tontechnik, zusätzliche Statisten, die Öffentlichkeitsarbeit oder das Catering.“Doch wer einmal den Applaus auf einer Freilichtbühne habe genießen können, wisse, warum er sich für sie engagiere, so der Verbandsvorsitzende und Spielleiter der Freilichtbühne in Donauwörth. Beispielhaft für ehrenamtliches Engagement nannte er Hermine Langenwalter, ein Gründungsmitglied der Schwabenbühne, die das nächste Jahr das in Illertissen stattfindende Treffen des Verbands der Freilichtbühnen ausrichten wird. Dirk Tiefenbach, Vorsitzender der Schwabenbühne, informierte, dass der Neubau das größte Projekt der vergangenen 15 Jahre darstelle. „Damals musste das Dach der Tribüne neu gebaut werden“, sagte er. Nun seien die Sitzreihen 40 Jahre alt gewesen und der Austausch nötig geworden. Die neue Tribüne besitze eine Sitzreihe weniger, aber dafür mehr Platz zwischen den Rängen. Tiefenbach: „Aus ehemals 458 Plätzen sind jetzt 389 geworden.“Für den Tribünenbau waren 129 000 Euro veranschlagt worden, sodass der Verein auf Unterstützung angewiesen war. Zehn Prozent der Kosten übernahm die Stadt, 30 000 Euro kamen vom bayerischen Kulturfonds. Weitere Unterstützung leisteten die Kränzle-Stiftung sowie die Karl-Jegg-Stiftung. Nicht zu vergessen sind die Sitzplatz-Paten, mit deren Hilfe 10 000 Euro zusammengekommen seien, so der Schwabenbühnenvorsitzende. Ein allerletzter Platz wurde zurückbehalten, um ihn als nette Geste am Tag der Eröffnung unter den Besuchern zu verlosen. Gewonnen hat ihn Annika Zupan. Bei der Finanzierung wurde aber auch Geld gespart, etwa durch die Eigenleistung von im Baufach ausgebildeten Mimen.
Bürgermeister Jürgen Eisen griff das Stichwort „Ehrenamt“auf, indem er betonte: „ Ohne die Vereine würde in Illertissen vieles nicht stattfinden können.“Den Zuschuss im Rahmen der Vereinsförderung habe die Stadt gerne gewährt.
Im Anschluss hieß es „Tribüne frei“für alle, die sie noch nicht gesehen hatten. Nach dem Weißwurstfrühstück haben das auch viele Gäste befolgt.