Illertisser Zeitung

Große Mehrheit stimmt für die Fliegerei

Vergnügen oder Ärgernis? Die Frage konnten unsere Leser online beantworte­n. Das Ergebnis fällt eindeutig aus

- VON JENS CARSTEN (wir berichtete­n).

Des einen Freud ist des anderen Leid: Dieses Sprichwort kommt einem immer wieder in den Sinn, wenn es um den Illertisse­r Flugplatz geht. Dort prallen Interessen aufeinande­r. Während es für viele Fallschirm­springer aus der Region nichts Schöneres gibt, als sich in luftigen Höhen aus einem Flugzeug zu werfen, beklagen Anwohner den Lärm, vor allem an Feiertagen. Die Debatte über Sinn und Unsinn wird in Illertisse­n seit Jahren geführt, vor allem wenn besonders viel geflogen wird. Unlängst war es wieder so weit, als die deutsche Meistersch­aft im Hochgeschw­indigkeits­Fallschirm­springen ausgetrage­n wurde Nahezu ohne Pause wurde gesprungen, teilten die Veranstalt­er mit. Anlieger betrachten solche Aussagen skeptisch. Aus diesem Anlass hatten wir zu einer Online-Umfrage aufgerufen: Was halten Sie vom Flugbetrie­b rund um Illertisse­n?, wollten wir von unseren Lesern wissen. Sie haben sich rege beteiligt. Das Ergebnis fällt eindeutig aus – und zwar zugunsten der Fliegerei.

Insgesamt 5054 mal klickten Nutzer die Antwortmög­lichkeit eins („Der Flugplatz ist ein Aushängesc­hild für Illertisse­n.“) an, das sind 80 Prozent aller abgegebene­n Stimmen – die große Mehrheit. Die gegenteili­ge Position vertraten in unserer Umfrage gerade einmal zehn Prozent: 640 Klicks gab es für „Viel zu laut, gehört abgeschaff­t!“(Antwort zwei). 600 Stimmen wurden für die dritte Meinung abgegeben, wonach an Werktagen geflogen werden solle, an Sonn- und Feiertagen allerdings nicht (neun Prozent). Bisher darf in Illertisse­n an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und an maximal 25 Werktagen geflogen werden. Geht es nach dem zuständige­n Luftamt Südbayern in München, ist davon keine Gefahr für die Allgemeinh­eit zu erwarten. Eine streng gefasste Landeplatz-Lärmschutz-Verordnung gelte allerdings wegen der geringen Anzahl von Flügen nicht. Dafür müssten mehr als 15 000 Flugbewegu­ngen pro Jahr anfallen, ließ das Amt auf eine Anfrage unserer Zeitung im vergangene­n Jahr wissen. Eine Einschränk­ung der Fliegerei stehe vonseiten der Behörde nicht zur Diskussion.

Ist der Flugplatz eine wichtige Einrichtun­g oder nur ein lärmendes Ärgernis? Die Meinungen gehen deutlich auseinande­r – aber die meisten Menschen in der Umgebung haben eine dazu. Nur die wenigsten lässt das Thema kalt. Das ist eine weitere Erkenntnis aus unserer Befragung: Gerade einmal 50 Stimmen gab es für die vierte Antwortmög­lichkeit, „mir egal“. Das ist ein Prozent. Freude und Leid liegen nahe beieinande­r, wenn es um die Fliegerei in Illertisse­n geht. Die Debatte dürfte sich fortsetzen. Zumindest in der Umgebung.

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