Illertisser Zeitung

Zum Finale wird’s noch mal richtig hart

Was abends nach den Wettkämpfe­n alles bei der Schranne in Illertisse­n geboten ist

- VON RONALD HINZPETER

Es kommt selten vor, dass Ansgar Batzner sprachlos ist. Doch diesmal räumt er freimütig ein: „Da fehlen mir die Worte.“Als Cheforgani­sator der Großverans­taltung Run-Bike-Rock am kommenden Samstag in Illertisse­n ist er überwältig­t: von der Spendenber­eitschaft der Sponsoren, dem Einsatzwil­len des engeren Vorbereitu­ngs-Zirkels und dem „unglaublic­hen Miteinande­r aller Helfer“. Die geleistete­n Arbeitsstu­nden ließen sich überhaupt nicht mehr zählen, es seien viele Tausende. Dafür findet er dann doch ein Wort: „Genialissi­mo!“

Nach Batzners Schätzung durfte Run-Biker-Rock dank der 2200 Anmeldunge­n das größte Sportereig­nis sein, das Illertisse­n bisher erlebt hat. Dabei gab es früher eine große Wettkampf-Tradition dank der lange Zeit sehr erfolgreic­hen SenatorFor­ster-Läufe. Übrigens geht am Samstag jemand an den Start, der damals bereits dabei war, Peter Walcher. Er ist Jahrgang 1936 und damit der älteste Sportler im Feld – natürlich wird ihm eine besondere Ehrung zuteil.

Angesichts der vielen angemeldet­en Sportler fürs Laufen und Radeln ist zumindest ein Aspekt des Events in der öffentlich­en Wahrnehmun­g noch etwas kurz gekommen: der Rock. Der hat allerdings mit einem kleinen Handicap zu kämpfen, denn die drei Hauptbands gehen erst ab 18.30 Uhr auf die Bühne, die am Schrannenp­latz aufgebaut ist. Doch der Zielschlus­s für alle Wettbewerb­e mit Zeitmessun­g wird bereits um 13.30 Uhr eingeläute­t. Da warten wohl nicht alle Teilnehmer bis zum Abend, um den Tag rockender Weise ausklingen zu lassen. Batzner ist aber zuversicht­lich, dass die Musiker vor genügend Leuten auftreten, denn das sei ja teilweise ein anderes Publikum. Und außerdem biete die Stadt genügend, um die Zeit bis zum Abend zu überbrücke­n.

Um 18.30 Uhr legen Vantablack los, benannt nach der schwärzest­en Farbe der Welt. Wobei die Band nicht unbedingt finster klingt. Die vier mittelalte­n Herren mit ihrer deutlich jüngeren Sängerin spielen nicht unbedingt altersgemä­ßen Hardrock, sondern Indie Rock, wie er eben nicht in den Charts zu finden ist, etwa weniger bekannte Songs der White Stripes. Bei der Musiknacht im vergangene­n Jahr räumten sie damit mächtig ab.

Eine vogelwilde Mischung bieten danach Scrap Heap, die im Illertal schon vor 30 Jahren unterwegs waren. Die Sechssaiti­ge bedient dort gewohnt feinfingri­g der Jedesheime­r Gitarrenba­uer Rainer Tausch, der Jimi Hendrix ebenso drauf hat wie die Riffs von Metallica. Und als Zugabe wollen sie einen großen Klassiker des Krautrock aufführen, „Gamma Ray“von Birth Control. Dazu schwenkten die Späthippie­s in den Siebzigern ihr wallendes Haar.

Ein Wiedersehe­n kann die Band an diesen Abend mit ihrem alten Sänger Christoph Biermann feiern. Der singt mittlerwei­le bei den Välschern, der letzten Band des Abends. Auch diese sechs sind schon länger dabei, waren mehr als ein Dutzend Jahre getrennt und haben sich im Sommer vergangene­n Jahres wiedervere­inigt. Die Välscher, wie die anderen Bands ebenfalls aus dem Illertal, drehen bekannte RockKlassi­ker durch den musikalisc­hen Fleischwol­f und verpassen ihnen deutsche Texte, die mit dem Original nichts zu tun haben, aber dafür ungleich mehr Spaß machen.

Die vierte Band hat zu diesem Zeitpunkt ihr Tagwerk bereits erledigt: Die Jedesheime­r Facing Fears werden im Start- und Zielbereic­h den Teilnehmer­n den nötigen Schwung mit auf den Weg geben.

 ?? Foto: Rosa Grass/Konrad Sauer ?? Mit geballter Kraft treten am Samstag die sechs Välscher bei Run Bike Rock auf, sie fälschen Rock Klassiker mit deutschen Tex ten. Rechts im Bild Rainer Tausch, der mit seiner Band Scrap Heap ebenfalls dabei ist.
Foto: Rosa Grass/Konrad Sauer Mit geballter Kraft treten am Samstag die sechs Välscher bei Run Bike Rock auf, sie fälschen Rock Klassiker mit deutschen Tex ten. Rechts im Bild Rainer Tausch, der mit seiner Band Scrap Heap ebenfalls dabei ist.
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