Schöne Musik vor wenigen Zuhörern
Im Rahmen der Konzertreihe „Klang.lokal“wird im Kulturzentrum Kammermusik gespielt. Das Interesse an der Veranstaltung ist bescheiden
Die Qualität und der Erfolg eines Konzertes bemessen sich nicht an der Zahl der Besucher. Vor allem kleine Ensembles haben es schwer beim Publikum. Diese Erfahrung machte das Trio Stefanie Faber, Klarinette, Michael Bosch, Cello, und der italienische Pianist Fedele Antonicelli am Flügel beim zweiten Konzert der Reihe „Klang.lokal“im Oberen Foyer des Wolfgang-Eychmüller-Hauses. Die Musiker gestalteten einen Kammermusikabend, der hohe musikalische Ansprüche erfüllte. Doch das Interesse war bescheiden.
Die Zuhörer, die gekommen waren, erlebten an einem milden Sommerabend erfrischende Musik. Es war eine Freude, den Musikern an Klarinette und Cello zuzuhören, ihre Empathie für Musik zu erleben, begleitet von einem Pianisten, dem seine italienische Herkunft deutlich anzumerken war. Kammermusik hat dabei eine lange Geschichte. Bereits in der Barockzeit waren Trios bekannt, wenn auch mehr im höfischen Rahmen. Italien gilt als das Ursprungsland der musica da camera. Daraus entwickelten sich später auch größere Ensembles.
Den Auftakt machten die Musiker mit Ludwig van Beethovens „Gassenhauer-Trio“. Nach einem kraftvollen, fast trotzigen ersten Satz wurde das Adagio des zweiten Satzes zu einer Melodie der Innigkeit und Emotion, um nahezu kapriziös in einem Allegretto zu enden. Damit steckte das Trio seinen Anspruch an sich selbst ab.
Gleiches galt für das Werk aus dem Trio für Miniaturen opus 18 von Paul Juon. In Russland geboren ist er der ausladenden, bisweilen schwermütigen Melodik verbunden. Wenn Juon auch in der Schweiz gelebt hat, so sind musikalisch seine Wurzeln klar erkennbar. Juon ist bekannt für knappe Motivik, aber durchaus vielschichtige Rhythmik. Das Thema, vor allem im zweiten Satz, emanzipierte sich in jedem der teilnehmenden Instrumente. So wurde jeder Spieler zum Solisten.
Mit Johannes Brahms’ Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-Moll opus 114 ging der Abend zu Ende. Klarinettistin Stefanie Faber war in dem solistischen Geflecht eine vielversprechende Künstlerin, die nicht nur mit der Musik des Komponisten lebt, sondern mit ihrem Instrument eine Art Symbiose bildet. Brahms entdeckte die Kammermusik, wie Pianist Antonicelli erklärte, erst spät. Das Thema, facettenreich gespielt, wurde von Klarinette, Cello und Klavier übernommen. Ein fulminantes Finale, dem gebührend Beifall gezollt wurde, so lang anhaltend, dass es ein Zuckerl mit wienerischen Klängen als Zugabe gab.