Illertisser Zeitung

Alex in der Weltraum WG

Der deutsche Astronaut Gerst ist gestern auf der ISS angekommen

- VON MARKUS BÄR

Am Freitagnac­hmittag ist unser Mann im All, Alexander Gerst, endlich auf der internatio­nalen Raumstatio­n ISS angekommen. Seit Mittwoch war er unterwegs gewesen. Und was hat er als Erstes gemacht? Körperpfle­ge. Sicher nötig nach zwei Tagen zu dritt (so ein Mief!) in der engen Sojus-Kapsel, die als Zubringer-Raumschiff diente.

Nachrichte­ndienste vermeldete­n dann, dass der 42-Jährige nun in seiner „Weltraum-WG“angekommen sei. Unser Alex also in einer WeltallSpo­nti-Kommune? Was täte da denn ein linksalter­nativer Kommunen-Alex als Erstes? Reinstürme­n und sofort die ISS-Klotür rausreißen? Dann das Che-Guevara-Poster an die Wand heften? Dabei laut „Keine Macht für niemand“von Ton Steine Scherben samt Rio Reiser aufdrehen? Seine US-Kollegin Serena Auñón-Chancellor mit der Selbstsich­erheit eines Rainer Langhans ganz schwach anreden („Na, da ist ja unser Kommunen-Schätzchen, dann gibt’s ja jetzt endlich Kaffee …“)? Es kam anders. Unser Mann aus Künzelsau wusste sich zu benehmen. Er begrüßte seine drei Kollegen, die schon seit Monaten auf der ISS sind. Dann ließ er, wie nett, noch die Maus aus der „Sendung mit der Maus“als Kuscheltie­r in einem Raumanzug vor der Kamera schweben. Schließlic­h mussten noch die Schlafsäck­e aus der Sojus geholt werden. Jeder will ja in seinem eigenen Bett schlafen. Auch in einer WG. Unser Alex wäre als Hippie ohnehin ungeeignet. Er hat dafür viel zu kurze Haare. Macht nichts. Wir mögen ihn auch so.

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Foto: dpa Alexander Gerst bei seiner Ankunft mit Maus auf der ISS.

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