Illertisser Zeitung

Kasernen bleiben länger in Betrieb

Kaufbeuren, Sonthofen und Penzing nehmen Nachricht unterschie­dlich auf

- VON SIMON KAMINSKI

Die Bundeswehr ist wieder auf Wachstumsk­urs. Bis zum Jahr 2024 sollen 198 000 Frauen und Männer Dienst an der Waffe tun. Nach der Aussetzung der Wehrpflich­t war die Obergrenze auf 185000 Soldaten festgelegt worden. Der Zuwachs hat weitreiche­nde Folgen – auch für Standorte in der Region. Deutschlan­dweit soll bei 25 von 48 geplanten Liegenscha­ftsschließ­ungen das Verfahren entweder zur Prüfung ausgesetzt oder die Aufgabe der Standorte verschoben werden. In fünf Fällen soll bereits feststehen, dass der Standort entgegen der bisherigen Planung weiter bestehen bleibt. In München beispielsw­eise wird das Verwaltung­szentrum der Wehrbereic­hsverwaltu­ng Süd nun doch erhalten bleiben. Die Rückgabe des Geländes an die Stadt wurde gestrichen.

Die Schließung des Fliegerhor­stes Kaufbeuren verschiebt sich aktuell von 2022 auf das Jahr 2024. Der Leiter des Büros von Oberbürger­meister Stefan Bosse, Peter Igel, reagierte auf die neue Terminieru­ng gelassen: „Das bringt uns etwas Zeit. Es ist ja ohnehin unser politische­s Ziel, die Bundeswehr am Standort Kaufbeuren zu erhalten“, sagte Igel unserer Zeitung. Auf einem Teil des 2,3 Quadratkil­ometer großen Areals baut die Deutsche Flugsicher­ung – ein Bundesunte­rnehmen – derzeit für rund 24 Millionen Euro einen Campus zur Fluglotsen­ausbildung.

Auch der Fliegerhor­st Penzing bleibt länger bestehen, als zunächst geplant. Er schließt voraussich­tlich erst 2024 – je nachdem wie lange sich die Ausmusteru­ng der Transportm­aschine Transall hinzieht.

In Sonthofen sollen gleich zwei Standorte länger betrieben werden. Die Schließung der Grünten-Kaserne sowie der Jäger-Kaserne ist bis voraussich­tlich 2023 verschoben. Ursprüngli­ch sollten beide Liegenscha­ften bereits 2018 von der Bundeswehr aufgegeben werden. Hintergrun­d ist der sehr schleppend­e Baufortsch­ritt in der hoch über der Stadt gelegenen Generalobe­rstBeck-Kaserne. Auf dem Areal der 1934 errichtete­n NSDAP-Ordensburg soll die „Schule für ABC-Abwehr und Gesetzlich­e Schutzaufg­aben“unterkomme­n. Das ist für Sonthofen eine missliche Situation: Weder kann die Stadt die Flächen der Jäger- oder Grünten-Kaserne umgestalte­n, noch kann die Bundeswehr die Beck-Kaserne nutzen.

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Foto: Dirk Kreutzburg Bleibt bis 2019: Der Fliegerhor­st Pen zing bei Landsberg.

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