Ganz nah dran an der Mannschaft
Trainer Harry Haug ist seit neun Jahren dabei. Bei Bedarf schläft er in der Kabine
Die Erfolgsgeschichte begann im Sommer 2009. Der TSV Buch war gerade in die Kreisliga A Iller aufgestiegen, als ein gewisser Harald Haug als Spielertrainer im Rothtal einstieg. In seinem ersten Trainerjahr beim TSV reichte es immerhin bereits zu Rang vier, dann jedoch starteten die Bucher endgültig durch. Mit vier Punkten Vorsprung verließ man 2011 die Niederungen der Kreisliga und schaffte eine Etage höher auf Anhieb Platz fünf. Drei Spielzeiten dauerte es, bis erstmals der Sprung in die Landesliga gelang. Ganz souverän wurde 2014 die Meisterschaft in der Bezirksliga gefeiert. 2016 folgte zwar der Abstieg, nur ein Jahr später mit noch deutlicherem Vorsprung als beim ersten Mal aber die direkte Rückkehr in die Landesliga. Einer war immer dabei: Harry Haug.
Die Erfolge beim TSV Buch sind untrennbar mit diesem Namen verbunden, selbst beim Abstieg aus der Landesliga war eine Trennung von Haugs für die Verantwortlichen in Buch nie ein Thema. Auch der Trainer selbst fühlt sich nach neun Jahren noch pudelwohl beim Dorfverein im Rothtal: „Das ganze Paket stimmt einfach, hier wird insgesamt gut gearbeitet.“
Im Stile des Freiburger Kollegen Christian Streich gelingt es dem inzwischen 45-Jährigen immer wieder, junge und talentierte Spieler zu integrieren und zu neuen Eckpfeilern aufzubauen, wenn wie jetzt Markus Bolkart einzelne Leistungsträger den Verein verlassen. Die Zusage für eine weitere und dann zehnte Saison hat Haug dem TSV Buch längst gegeben.
Der Trainer ist in diesem Verein Teil der Mannschaft, als eine Art „ewiger Stenz“schläft Harry Haug bei Bedarf schon mal in der Umkleidekabine. Auch zum letzten Heimspiel am vergangenen Samstag hatte er vorsorglich seinen Schlafsack mitgebracht und es sich darin dann auch über Nacht gemütlich gemacht.
Egal wie das letzte Spiel der Saison am heutigen Samstag (17 Uhr) beim TV Echterdingen endet – Haug und sein TSV Buch können im ungünstigsten Fall nur auf Tabellenplatz zehn abrutschen, damit steht der größte Erfolg der Bucher in der Landesliga bereits fest. Haug muss allerdings auf einige Spieler verzichten – unter anderem nimmt Bolkart am ersten Training seines neuen Vereins FV Illertissen teil – und er stellt sich auf einen Gegner ein, für den die Partie EndspielCharakter hat: „Wir fahren leider mit dem letzten Aufgebot dahin.“Nach einer völlig verkorksten Saison stehen die Echterdinger auf einem direkten Abstiegsplatz. Nur mit einem Sieg gegen Buch und der Schützenhilfe anderer Mannschaften ist das Team von den Fildern noch zu retten.