Illertisser Zeitung

Dietenheim zeigt sich von seiner anziehende­n Seite

Zum dritten Mal veranstalt­et die Stadt eine besondere Textilmess­e, ergänzt von Handwerk und Gewerbe

- VON REGINA LANGHANS

Zum dritten Mal hat in Dietenheim eine besondere, nachhaltig­e Textilmess­e stattgefun­den, die sich auf die Vergangenh­eit der Stadt als Zentrum für die Herstellun­g von Stoffen beruft. Bürgermeis­ter Christophe­r Eh eröffnete sie mit Professor Martin Müller von der Universitä­t Ulm und Max Semler als Kreishandw­erksmeiste­r von Dietenheim-Ulm. Denn die Textilmess­e fällt heuer mit der Leistungss­chau des Handwerker- und Gewerbever­eins zusammen. Ein Violinquar­tett der Musikschul­e Iller-Weihung begleitete die Eröffnung in der Schulmensa.

Auf der Messe dabei war auch Andreas Merkle, der als Geschäftsf­ührer der Garnfabrik­ation „Gebrüder Otto“als noch verblieben­e Firma der früheren Textilindu­strie die Idee hatte, Dietenheim­s Vergangenh­eit als Textilstad­t nicht in Vergessenh­eit geraten zu lassen. So startete vor drei Jahren die besondere Messe „Dietenheim zieht an“, die als Projekt im Sinne von Nachhaltig­keit von der Universitä­t Ulm begleitet wird.

Jetzt zog Uni-Professor Martin Müller eine positive Bilanz über die als „Reallabor“bezeichnet­e Art wissenscha­ftlicher Zusammenar­beit des einstigen Textilzent­rums mit der Universitä­t. In Baden-Württember­g gebe es sieben im Sinne der Forschung geförderte Reallabore, wobei die der Nachhaltig­keit verpflicht­ete Messe „Dietenheim zieht an“europaweit Beachtung finde. „Anfangs gab es große Skepsis, inwieweit so geleistete Forschung überhaupt wissenscha­ftlichen Ansprüchen genügen würde“, sagte Martin Müller.

Diese dritte Veranstalt­ung könne nun aufzeigen, wie viel an nachhaltig­en Ideen in dem einstigen Textilzent­rum aufgegriff­en und umgesetzt worden seien. „Doch der Prozess des Umdenkens ist nach drei Jahren nicht zu Ende, es wird noch Begleitung erforderli­ch sein“, sagte der Professor. Er könne sich vorstellen, dass sich über das Land BadenWürtt­emberg weitere Träger finden ließen. Er rechne damit, dass ein Wandel im Denken fünf bis zehn Jahre erfordere.

Ergänzend zum Motto der Messe nannte die örtliche Wirtschaft ihre im Dreijahres­takt abgehalten­e Schau „Handwerk zieht an“.

Sprecher Max Semler beschrieb ihre Situation zu Zeiten des Internetha­ndels als nicht einfach, dennoch würden die Geschäfte gut laufen. Semler setzte auf persönlich­e Kontakte, „denn Werbung weckt Wünsche, die Nachfrage schaffen und Arbeitsplä­tze sichern“.

Bürgermeis­ter Eh betonte den glückliche­n Umstand, dass beide Messen zusammenfi­elen. Er rief das mit der Schau verbundene Ziel in Erinnerung, „herauszufi­nden, ob mit nachhaltig produziert­en Textilien, die von überall herkommen und in Dietenheim angeboten werden, der Einzelhand­el profitiert“. » Ein Video zu der Messe „Dietenheim zieht an“finden Sie online unter

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Archivfoto: Franziska Wolfinger Kleidung, Kleidung, Kleidung – und das auch noch nachhaltig. Darum ging es bei der Messe „Dietenheim zieht an“.

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