Zum Geburtstag wird getanzt
Der Sportclub Vöhringen lässt mit etlichen Show-Einlagen und dem Auftritt eines Kabarettisten feiern. Was geboten war und wie der Vereinsvorsitzende in die Zukunft blickt
Der Sportclub Vöhringen ist 125 Jahre alt geworden und rund 250 Gäste haben diesen Geburtstag im Wolfgang-Eychmüller-Haus mitgefeiert. Das Programm war eine gelungene Mischung aus Kabarett, Varieté, Musical, irischem Stepptanz, Comedy und Gesang – ein mehr als gelungener Abend. Nicht zu vergessen: das Ambiente. Von den Tischdecken bis zu den zu einer Riesenkette zusammengefügten Luftballons war alles in den Farben des Sportclubs Rot und Weiß gehalten. Riesige Leuchter auf den Tischen waren eine attraktive Dekoration und kleine Minitäschchen auf jedem Platz waren eine zusätzliche Aufmerksamkeit.
Ein Überraschungsgast war Wolfgang Krebs, perfekter Imitator in Stimme und Gestik von Innenminister Horst Seehofer, Ministerpräsident Markus Söder und Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber. Letzteren konnte er am besten nachahmen: Er hielt eine launige Laudatio auf den Sportclub und den ehemaligen Vorsitzenden Luib. Es war ein Geflecht aus politischem und lokalem Witz und ein Hoch auf das Ehrenamt.
Daniello, bekannt durch die Münchner Teatro-Shows des Meisterkochs Alfons Schuhbeck, war der Clown des Abends. Er wuselte mit seiner Struwwelpeter-Haartracht durch die Zuschauerreihen, agierte als Entertainer auf der Bühne, der auch die Showelemente mit Charme und Komik ansagte.
Aber am Anfang stand Romantik pur: Kristine Knittel mit klarem Sopran und Monika Oehrle mit ihrem warmen Alt, ergänzten sich kongenial und eröffneten den Abend stimmungsvoll mit dem Song „The Rose.“Jede der Sängerinnen trug eine Rose in der Hand, die dem Ehepaar Renate und Christoph Koßbiehl, Vorsitzender des Vereins, zugedacht war. Denn zweifellos waren es die beiden, die mit etlichen Helfern diesen Abend initiiert hatten. „Moonriver“, „What a wonderful world“, „ Happy birthday“und das „Evergreen“schlechthin war der Doris-Day-Hit „Que sera“, den die beiden Sängerinnen aus dem Liederkranz als musikalische Geburtstagsgrüße überbrachten.
René Albert spielte bei seinen Jonglagen wörtlich mit dem Feuer. Tosenden Jubel entfachte er bei den Besuchern als er die Fahnen mit dem Logo des SC Vöhringen in atemberaubendem Tempo durch die Luft kreisen ließ. Daniello persiflierte Zauberei und optisch und akustisch legten Mitglieder der Irish-Dance-Werkstatt aus Kempten einen perfekten Auftritt hin.
Persönliche Glückwünsche überbrachten etliche Festredner, darun- ter Vöhringens Bürgermeister Karl Janson. Er sagte: „Sportvereine machen unsere Städte und Gemeinden lebenswerter, weil eine Stadt ohne Sport nicht denkbar ist.“Fast jeder vierte Einwohner der Kommune sei Mitglied beim SC Vöhringen. Sport vermittle zudem soziale Kompetenzen wie Teamgeist und die Fähigkeit zur Kooperation, aber auch den angemessenen Umgang mit Sieg oder Niederlage, so der Bürgermeister. Dank richtete Janson an den ehemaligen Vorsitzenden des Sportclub Hermann Luib, der den Verein 42 Jahre lang geführt und damit geprägt hat.
Landrat Thorsten Freudenberger ist ein bekennender SCV-Fan seit seinem dritten Lebensjahr. In einem Sportverein könne man Solidarität und menschliches Miteinander erleben und lernen, sagte er. Dafür hatte er ein Beispiel parat: Als Jungkicker erlebte er einen Trainer, der in seiner Kritik an der jungen Mannschaft verbal übers Ziel hinaus geschossen war. Dass sich dann aber dieser Mann bei den Jugendlichen entschuldigte, war für Freudenberger eine Lehrstunde von sozialem Verhalten.
Der Landrat übergab einen Scheck in Höhe von 1500 Euro im Namen der Sparkasse Neu-Ulm-Illertissen und hatte eine persönliche Gabe beigefügt.
Glückwünsche kamen auch vonseiten des bayerischen LandesSportverbandes. Sportkreisvorsitzender Erich Winkler übergab Koßbiehl die Verdienstmedaille in Gold und eine Urkunde für sein Engagement.
Koßbiehls Dank wiederum galt vor allem den 140 Übungsleitern. Aber ein Verein sei mehr als nur eine Stätte, um Sport zu betreiben. Er sei ein guter Nährboden für das demokratische Selbstverständnis, sagte der SCV-Chef. Die Herausforderungen der Zukunft würden sich mehren, aber man sei beim Sportklub bereit, sie anzunehmen, weil auch die nächste Generation sagen kann: „Sportclub Vöhringen bewegt.“