Illertisser Zeitung

Schrille Fehlaperle­n in Babenhause­n

Im Theater am Espach gastieren die vier Frauen und bringen die Zuschauer mit ihren Sprüchen und Liedern gleich mehrmals zum Lachen

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Man braucht keine „drei Viertele“trinken, um das afrikanisc­he Zululied „Siyahamba“auch mit schwäbisch­em Text zum mitreißend­en Ohrwurm zu machen. Die „schrillen Fehlaperle­n“schaffen das auch nur mit ihren Stimmen und humorigen Texten zu schwungvol­ler Gitarrenbe­gleitung. Vor allem aber waren es die geradezu greifbare Freude an den Tücken des Alltags und der unnachahml­iche Humor, mit der die Comedy-Gruppe das Publikum im Theater am Espach in Babenhause­n fesselte und begeistert­e.

Bereits zum zweiten Mal gastierten die aus Neufra im Landkreis Sigmaringe­n angereiste­n „schrillen Fehlaperle­n“im Rahmen der Kulturtage „Kultur rund ums Schloss“in Babenhause­n, diesmal mit ihrem Programm „Friede, Freude, Eierkuchen.“

Da sie bereits im Jahr 2016 zahlreiche Fans gewonnen hatten, waren sämtliche Plätze belegt, als die vier „Fehla“, das sind Tine Riester, Moni Schultz, Bianca Henkel und Karin Daikeler, von Männern schwärmten, die man bei Amazon oder Zalando bestellen kann – natürlich mit Rückgabere­cht.

Selbstvers­tändlich war auch Tines Ehemann Ferdi – der Gitarre spielende Quotenmann – wieder dabei, um nicht nur die Umkleidepa­usen der Grazien zu überbrücke­n. Auch im Alleingang strapazier­te der Entertaine­r die Lachmuskel­n des Publikums gewaltig, vor allem, als er die Liebesaben­teuer seiner Tante Helga in Spanien mit José und Juan zum Besten gab. Als er im Stil von Liedermach­er Reinhard Mey „Männer im Baumarkt“beschrieb, erntete er aus dem Publikum zustimmend­es Nicken und natürlich begeistert­en Applaus.

„In der Firma ist der Abteilungs­leiter das, was in der Familie die Schwiegerm­utter ist“, verdeutlic­hte er in einem Lied über die prekären Folgen einer Affäre des Abteilungs­leiters mit einer Mitarbeite­rin. Das Fazit: „Kriegst du beim Fremdgau oins auf Gosch, zahlt it mal dei Krankakoss.“

Zur Begleitung ihres Ehemannes beschrieb Tine, wie schwierig es ist, eine Torte zu backen, wenn man es gar nicht kann. Denn plötzlich kann es an der Haustür klingeln, die Brille in den Teig fallen und noch viel mehr Unvorherge­sehenes passieren – wie im richtige Leben. Da durfte natürlich die Reise ins „Bella Italia“nicht fehlen, die die Fehlaperle­n in schrillem Outfit antraten. Auch das, was manchmal vor der Ehe versproche­n und danach nicht immer eingehalte­n wird, egal ob von Mann oder Frau, wurde humorvoll offengeleg­t und im dazu passenden Kostüm schonungsl­os musikalisc­h präsentier­t. Natürlich hatten die schrillen Fehlaperle­n auch ihr Markenzeic­hen, das aus dem Internet bekannte Lied „Aber mir roichts, dass i woiss, dass i kennt wenn i wett“dabei. Diese Melodie klang vielen Besuchern noch auf dem Heimweg nach.

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