Brauchen wir diese Gewerkschaft noch?
Zum Bericht „Sterben noch mehr Gast häuser?“vom 7. Juni: Wenn der schwäbische Regionalgeschäftsführer der Gewerkschaft NGG nur einen Ausweg in höheren Gehältern sieht, dann sind das genau diese alten Stammtischparolen, die keiner in der heutigen Zeit braucht. Im gleichen Atemzug dann auch noch dem Arbeitgeber die alleinige Schuld dieser Misere zuzuschreiben. Ich frage mich, ist dieser Herr am richtigen Platz?
Es ist wohl weit übertrieben zu behaupten, dass in der heutigen Gastronomie bis zu 16 Stunden am Stück gearbeitet wird. Wir sind auch an die Arbeitszeitgesetze gebunden. Wir arbeiten längst in Schichten und wissen, was das Arbeitsleben von einem fordert.
Die Politik und auch wir müssen uns fragen, warum so wenige eine Ausbildung in der Gastronomie beginnen und durchhalten.
1. Die schulische Ausbildung in den Berufsschulen ist veraltet und spiegelt nicht mehr die heutige Zeit wider, der Lehrplan ist der gleiche wie zu meiner Ausbildungszeit vor über 30 Jahren.
2. In den Berufsberatungsstellen wird immer noch von einem nicht verträglichen Umgangston in Küchen erzählt.
3. In den vielen Familien ist der Stellenwert eines gemeinsamen Essens nicht mehr vorhanden, dadurch fehlt der Bezug zur Materie.
4. Die vielen Kochsendungen werfen teilweise ein schlechtes Bild auf die Branche.
Ich weiß ja nicht, ob dieser Gewerkschafter was von Mindestlohn gehört hat, damit werden auch Studenten fair bezahlt. Wir Wirte sind nicht blöd und wissen auch was zu tun ist. Ich lese nur negative Stellungnahmen des NGG-Regionalgeschäftsführers, also tritt er schon als Totengräber der Branche auf. Brauchen wir dann noch eine NGG?
Ich bin gerne Koch und lebe meinen Beruf! In zwei dieser Betriebe durfte ich das Handwerk erlernen und meine Kocherfahrungen sammeln. Ich habe dort immer ein sehr gutes Betriebsklima erlebt und denke sehr gerne daran zurück.
Hotel Restaurant Bürgerstuben, Altenstadt »
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