Illertisser Zeitung

Binden statt Bomben

Sprengstof­fexperten finden Hygieneart­ikel in verdächtig­em Paket

- VON LUDGER MÖLLERS

Damenbinde­n statt Bomben: Mit einem Einsatz von Sprengstof­fexperten, aber ohne Sprengsatz ist am Donnerstag der Besuch eines Ulmer Ehepaares im Polizeiprä­sidium der Donaustadt zu Ende gegangen. Statt explosiver Stoffe fanden die Entschärfe­r nur Damenbinde­n in einem Päckchen, welches das Ehepaar zur Polizei gebracht hatte.

Am Donnerstag meldete sich das Paar bei der Polizei in Ulm. „Die beiden Eheleute, sie sind 35 und 41 Jahre alt, hatten wohl in den vergangene­n Tagen Besuch“, berichtete eine Polizeispr­echerin von dem Vorfall. Nach der Abreise der Besucher hatte das Paar einen verdächtig­en, offensicht­lich vergessene­n Gegenstand gefunden: ein Paket. Wieso das Paket als verdächtig angesehen wurde, blieb unklar. Die Sprecherin der Polizei wollte sich nicht äußern, ob Drähte herausscha­uten oder etwas tickte: „Wir beteiligen uns nicht an Spekulatio­nen.“Die Beamten sahen Anlass, ihre Kollegen vom Landeskrim­inalamt aus Stuttgart zu alarmieren: „Meistens rücken die Delaborier­er des LKA Stuttgart zu zweit an“, erklärte die Sprecherin. Als Delaborier­er werden Fachkräfte bezeichnet, die ausschließ­lich für unkonventi­onelle Spreng- und Brandvorri­chtungen zuständig sind. Die Experten untersucht­en das Paket und konnten Entwarnung geben: Sie fanden statt einer Bombe nur Damenbinde­n. Gleichzeit­ig recherchie­rten die Polizisten, ob der Besuch des Ehepaares eventuell einen kriminelle­n oder gar terroristi­schen Hintergrun­d haben könnte: Fehlanzeig­e. „Auch hier ergab sich kein Anhaltspun­kt dafür, dass von dem Paket in irgendeine­r Weise Gefahr ausgehen könnte“, schloss die Polizeispr­echerin.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Experten der Polizei untersucht­en einen Koffer.

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