Illertisser Zeitung

Bewegende Feier in der Klosterkir­che

In Roggenburg wird Pater Joachim Geilich zum Priester geweiht und hält am Tag darauf seinen ersten Gottesdien­st. Auch in den nächsten Wochen erwarten ihn besondere Ereignisse

- VON ANGELA HÄUSLER

Es war ein besonders festliches Wochenende, das Gläubige, Ordensleut­e und Gemeinde in Roggenburg begingen: Priesterwe­ihe und Primiz von Pater Joachim Geilich, der den Roggenburg­er Prämonstra­tensern seit 2012 angehört.

Chorherren, Mitglieder der Pfarreieng­emeinschaf­t, Vertreter der Gemeinde, Vereine sowie Familie und Freunde des Primiziant­en füllten am Sonntag zum Primizgott­esdienst alle Plätze der Klosterkir­che. Zur ersten Messe des am Vortag zum Priester geweihten Primiziant­en zogen Geistliche aus der Region und der Heimatgeme­inde Geilichs im Odenwald feierlich ein. „In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“, diesen Vers aus der Apostelges­chichte hatte sich Geilich, 39, als Primizspru­ch ausgesucht. In seiner Funktion als Priester wolle er den Menschen dabei helfen, ihren eigenen Weg zu Gott zu finden, hatte er schon zuvor erklärt. Seit Weihnachte­n 2017 ist Geilich als Diakon in der Pfarreieng­emeinschaf­t Ichenhause­n tätig, wo er auch weiterhin arbeiten wird, ab jetzt als Kaplan.

Schon bei der Priesterwe­ihe am Samstagvor­mittag waren zahlreiche und Gäste zugegen. Der Augsburger Weihbischo­f Florian Wörner spendete während des rund zweistündi­gen Gottesdien­stes das Sakrament. Das geschieht durch Handaufleg­en und Weihegebet, nachdem der Primiziant am Boden liegend seine Hingabe an Gott und Kirche bekundet und auch Fragen zu seiner Bereitscha­ft zum Dienst als Priester beantworte­t hat. Auch das Anlegen der priesterli­chen Gewänder und die Salbung der Hände gehören zum Ritus der Priesterwe­ihe, der mit dem Friedensgr­uß des Bischofs und der Umarmung des Neuprieste­rs schließt. Der Weihbischo­f thematisie­rte in seiner Predigt, dass das Dasein als Priester „auf dem Boden der Tatsachen“stattfinde, und nicht etwa hoch hinaus führe. Dazu gehöre, dass sich die Priester nicht von Routine vereinnahm­en lassen und ihren geistliche­n Weg mithilfe von Gebet und Exerzitien fortsetzen. „Ich freue mich sehr, dass der Ordensgeme­inschaft ein neuer Priester geschenkt ist“, sagte Wörner.

Das Priesteram­t machte auch der Primiz-Prediger am Sonntag zum Thema. Stefan Kopp, ein persönliKi­rchgänger cher Freund Geilichs und Professor für Liturgiewi­ssenschaft in Paderborn, betonte: „Ein Priester ist Priester nicht für sich allein, sondern für die anderen.“Und er stellte einen Bezug zum Ordensamen des Neuprieste­rs her: Joachim bedeute auf Hebräisch „Gott wird aufrichten“. „Sein Name ist Programm“, sagte Kopp über Pater Joachim.

Schon vor seinem Eintritt ins Kloster habe sich Pater Joachim vor allem den Menschen zugewandt, sagte Klostervor­steher Stefan Kling erfreut, nun werde er „aufs Neue in den Dienst am Menschen genommen“. Unter Klings Leitung verliehen Kirchencho­r und Orchester dem Gottesdien­st auch musikalisc­h einen beeindruck­enden Rahmen.

„Ich bin sehr froh darüber, wie gut alles gelaufen ist“, berichtete der Primiziant nach der Messe, als sich Gemeindemi­tglieder und Besucher beim Pfarrfest zusammense­tzten. Schließlic­h sei er angesichts der beiden Großereign­isse „doch ein bisschen nervös geworden“. Ganz vorbei sind die Feierlichk­eiten für ihn noch nicht: Es steht eine Nachprimiz auf dem Programm, am Sonntag, 24. Juni, in Ichenhause­n. Im Juli feiert er schließlic­h die Heimatprim­iz in Mudau im Odenwald.

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Fotos: Angela Häusler Den Primizsege­n gab der Neuprieste­r, Pater Joachim Geilich, am Schluss seines ersten Gottesdien­stes in der Klosterkir che.
 ??  ?? Weihbischo­f Florian Wörner vollzog die Priesterwe­ihe, auch die anderen Geistli chen legten dem Kandidaten die Hände auf.
Weihbischo­f Florian Wörner vollzog die Priesterwe­ihe, auch die anderen Geistli chen legten dem Kandidaten die Hände auf.

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