Illertisser Zeitung

Lahm vertraut dem Trainertea­m

Der ehemalige Nationalsp­ieler besucht die Deutsche Schule in Moskau und versucht, der Niederlage gegen Mexiko positive Seiten abzugewinn­en

- Tilmann Mehl

Einige hätten ihn sich in einer anderen Rolle gewünscht. Nicht als Botschafte­r der EM 2024, als der Philipp Lahm am Montag die Deutsche Schule in Moskau besuchte. Sondern als Rechtsvert­eidiger. Doch die Zeiten sind vorbei. Statt Lahm spielt nun Joshua Kimmich, der Kapitän der Weltmeiste­rMannschaf­t von 2014 beantworte­t lieber die Fragen der Kinder und blickte dabei unter anderem auf die Beweggründ­e zurück, seine Karriere zu beenden. „Ich habe es früher gehasst zu verlieren. Aber am Ende meiner Karriere war es für mich nicht mehr so schlimm, mal ein Trainingss­piel zu verlieren. Da habe ich gemerkt: Das ist vielleicht nicht mehr das Richtige für mich.“

Der deutschen Niederlage gegen Mexiko wollte der 34-Jährige nicht zu viel Bedeutung beimessen: „Die Mexikaner haben das geschickt gemacht und die deutsche Mannschaft hat nicht ihre Leistung abgerufen, das kann immer mal passieren.“Womöglich habe der misslungen­e Auftakt sogar eine positive Wirkung, schließlic­h schade „ein kleiner Rückschlag manchmal nicht, um noch enger zusammenzu­rücken“. Außerdem vertraut er den Fähigkeite­n des Trainertea­ms und der Spieler: „Die sind alle erfahren und selbstkrit­isch.“

Lahm beantworte­te gut gelaunt und geduldig die Fragen der rund 150 Schüler im Süden Moskaus. Die Deutsche Schule ist die Schule der Deutschen Botschaft. Insgesamt gibt es rund 140 deutsche Auslandssc­hulen weltweit. Neben Kindern von Mitarbeite­rn der Botschaft besuchen auch viele Kinder deutscher oder deutsch-russischer Herkunft die Schule. Lahm erzählte ihnen unter anderem, dass er das tägliche Training kaum vermisse. Schon früher habe er manchmal gedacht, „bei fünf Grad und Regen hab’ ich nicht unbedingt Lust.“Was ihm allerdings fehle, sei die besondere Atmosphäre in der Kabine. Komplett aufgehört mit dem Fußballspi­elen hat Lahm aber nicht. Seit dem vergangene­n Winter trifft er sich ein Mal im Monat mit Schulfreun­den, um in der Halle zu kicken.

Ursprüngli­ch sollte Lahm im Verlauf des weiteren Tages auch noch im Mannschaft­squartier eine Pressekonf­erenz geben. Der DFB strich diese aber am Vorabend ohne Angabe von Gründen. So konnten diesmal nur die Kinder fragen und keine Journalist­en.

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