Illertisser Zeitung

Wiese: Keine Frist für die Umsetzung

Bucher Verwaltung hat laut Fachmann nichts falsch gemacht

- (feema)

In Buch gibt es zurzeit Diskussion­en um eine Ausgleichs­fläche. Denn diese könnte, wie berichtet, teilsweise als Blumenwies­e für Insekten herhalten – und nicht, wie einst geplant und per Beschluss festgelegt, als reine Streuobstw­iese angelegt werden. Bei manchen Bürgern sorgt das für Unmut. Leserbrief­e gingen bei uns ein, einige kritisiert­en, warum die Gemeinde und im Speziellen der Bürgermeis­ter nicht schon längst gehandelt haben. Schließlic­h sei der Beschluss, die Streuobstw­iese anzulegen, schon vor etwa fünf Jahren gefasst worden.

Michael Angerer ist ein Experte, wenn es um solche Ausgleichs­flächen von Gemeinden im Landkreis Neu-Ulm geht. Er ist der Leiter des Fachbereic­hs Naturschut­z und Landschaft­splanung. Und aus seiner Sicht hat die Verwaltung des Marktes Buch keinen Fehler gemacht. Denn Ausgleichs­flächen seien laut Gesetz zwar herzustell­en, allerdings werde dafür keine zeitliche Frist festgelegt, so Angerer. Er lobt die Gemeindeve­rwaltung sogar, weil das Areal auch einen Ausgleich für den noch nicht entstanden­en Gewerbepar­k Buch-Obenhausen schaffen soll. „Das ist sehr lobenswert“, sagt er. Die insgesamt etwa zwei Hektar große Fläche stelle laut Angerer einen Ausgleich für verschiede­ne Bebauungsp­läne dar. Einerseits solle das Gebiet für eine bereits bestehende Bebauung einen Ausgleich schaffen, anderersei­ts eben auch für den geplanten Gewerbepar­k.

Angerer sagt aber auch, dass zunächst tatsächlic­h eine Streuobstw­iese vorgesehen war und jetzt diese Idee vermutlich geändert werde. Für den Experten, kein Vergehen. Wenn die fachliche Qualität so bleibe, dann gebe es aus seiner Sicht keine Einwände. Welche Alternativ­en die Gemeinde anstelle der Streuobstw­iese nun anlegen möchte, weiß der Mitarbeite­r des Landratsam­tes jedoch noch nicht.

Bürgermeis­ter Roland Biesenberg­er bestätigt Angerers Aussagen: Es sei eine Selbstvers­tändlichke­it, dass die Maßnahmen im Rahmen der gesetzlich­en Vorgaben umgesetzt werden sollen, teilt er mit und bezieht so gegenüber unserer Zeitung zu den Leserbrief­en Stellung. Im Gremium gibt es oft Debatten, wie zu der Streuobstw­iese oder zum umstritten­en Kindergart­en. Dass jedoch auch Gerüchte im Ort gestreut würden, bedauert Biesenberg­er. Der Bürgermeis­ter betont, dass sich die Mehrheit der Räte nicht von falschen Behauptung­en irritieren lasse.

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