Illertisser Zeitung

Sie war unser ganzer Stolz

Heute vor 70 Jahren wurde die D-Mark eingeführt

- VON MARKUS BÄR

Viele Menschen älteren Semesters werden heute wehmütig werden. Denn heute vor 70 Jahren wurde zumindest im westlich orientiert­en Deutschlan­d die Deutsche Mark eingeführt. Eine Währung, die rasch immer stärker wurde – und unser Ansehen in der Welt nach der finsteren Nazizeit wieder verbessert­e. Solides Geld, das von uns – und nur von uns – verwaltet wurde. Eine Währung, die wie eine sichere Burg, ein sicherer Hafen wirkte.

Doch dann kam 2001 der Euro, den etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerun­g noch heute am liebsten sofort wieder abschaffen und gegen die gute alte D-Mark eintausche­n würde. Dass der Euro eine geringere Inflation aufweist als die Mark? Geschenkt! Der Euro wird von vielen als Teuro empfunden. Stimmt aber inflations­bereinigt nicht.

Hier ein beliebtes Beispiel: Ein halbes Kilo Bohnenkaff­ee kostete 1960 neun Mark. Dafür musste man im Schnitt dreieinhal­b Stunden arbeiten. Heute kostet der Bohnenkaff­ee teils sogar weniger. Benötigte Arbeitszei­t? Etwa 20 Minuten. O.k., es gibt auch reichlich Gegenbeisp­iele. Aber mit einer dann viel höher bewerteten D-Mark hätten wir heute nicht die Exportstär­ke, die unser aktuelles zweites Wirtschaft­swunder begründet. In einem Bereich war die D-Mark im Vergleich zum Euro aber definitiv besser. Wie schön waren doch ihre Banknoten! Erinnern Sie sich an das Segelschif­f Gorch Fock auf dem 10-Mark-Schein? Das Holstentor auf dem Fünfziger? Und beim Euro? Bauwerke, die es in der Realität gar nicht gibt! Wie öde. Warum wir die D-Mark trotzdem nicht wiedereinf­ühren sollten, erklärt Stefan Stahl im

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