Urlaub für den Rücken
Passendes Bettensystem ist entscheidend für einen gesunden Schlaf
Wer abends schlecht einschläft, ist häufig am späten Nachmittag oder frühen Abend plötzlich müde. Dem sollten Betroffene ruhig nachgeben und sich hinlegen, rät Prof. Till Roenneberg, Leiter der Human Chronobiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Berufstätige, die früh aufstehen müssen, aber spät einschlafen, können so ein wenig Schlaf aufholen“, sagt der Schlafexperte. Betroffene müssten keine Angst haben, dass darunter der Nachtschlaf leidet: „Wenn die innere Uhr spät eingestellt ist, schlafen die Menschen eh nicht um 22 Uhr ein.“Dann sei es besser, sich vorher schon ein wenig ausgeruht zu haben. Wichtig sei auch, sich für die Pause ausreichend Zeit zu gönnen – möglichst ein paar Stunden. Von kurzen Nickerchen rät Roenneberg eher ab. „Powernaps sind wie eine Tüte Chips“, sagt er, „erstmal tut das ganz gut, aber so richtig gesund ist es nicht.“Bevor sie sich dann spät wieder ins Bett legen, können Nachteulen ruhig noch etwas essen – allerdings nur eine Kleinigkeit. Die Hauptreisezeit steht unmittelbar bevor. Bald machen sich wieder Millionen von Deutschen auf, um in ihren Ferienorten Entspannung und Erholung zu finden. Doch nicht selten wird die Urlaubsfreude durch die Bettausstattung im Hotel oder in der Ferienwohnung nachhaltig getrübt. Alte, durchgelegene Matratzen sind leider zu oft an der Tagesordnung. Und auch der hygienische Standard mancher Gästebetten lässt zu wünschen übrig. Dem eigenen Rücken beschert die Urlaubsreise dann statt der erhofften Erholung eine regelrechte Tortur. Dabei ist mittlerweile erwiesen, dass die Qualität des Bettsystems im direkten Zusammenhang mit schlechtem Schlaf und dem Auftreten von Rückenschmerzen steht. Dies hat erst vor einigen Jahren ein großer Schlaftest bewiesen, der unter anderem von der Aktion Gesunder Rücken e.V. (AGR) und dem bekannten Schlafforscher Prof. Dr. Jürgen Zulley wissenschaftlich begleitet wurde und an dem 250 Personen mit Rückenschmerzen und/oder Schlafstörungen teilnahmen. Das Ergebnis war eindeutig: Immerhin rund 90 Prozent der Testschläfer verzeichneten eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden, nachdem sie auf ein neues, ihren individuellen Bedürfnissen angepasstes Bettsystem gewechselt waren. 91 Prozent der Probanden, die zu Beginn der Studie noch häufig bis regelmäßig unter Rückenschmerzen litten, vermerkten einen Rückgang ihrer Beschwerden. Bei 90 Prozent der Testschläfer verbesserte sich durch das neue Bettsystem die Schlafqualität erheblich.
Individuell angepasstes Schlafsystem
Die gute Nachricht dabei: Ein gutes Bett ist meist deutlich preiswerter als eine mehrwöchige Reise. Und selbstverständlich sehr viel nachhaltiger. Während der Urlaubseffekt nämlich meist schon kurze Zeit später verpufft ist, kann man sich an einem individuell angepassten Schlafsystem lange Jahre erfreuen. Der tägliche Urlaub für den Rücken ist also ein echtes Schnäppchen! Besonders deutlich wird der Effekt durch eine Umrechnung auf die Nutzungszeit. Bei einer Gebrauchsdauer von zehn Jahren kostet eine gute Matratze zum Preis von etwa. 900 Euro umgerechnet nicht einmal 25 Cent pro Nacht. Selbst die Ausgabe für ein hochwertiges Bettsystem relativiert sich bei dieser Betrachtungsweise schnell. Schließlich verbringt man während einer angenommenen zehnjährigen Nutzungszeit insgesamt rund 25000 Stunden in seinem Bett. Wer hier ohne Not auf Qualität verzichtet, der spart an der falschen Stelle! (akz-o)