Fünf Burschen starten durch
Die Bätscher Buam aus Senden spielen am Samstag beim Bürgerfest. Sie sind mittlerweile in der Region recht bekannt – und erzählen aus ihrem Band-Alltag
Große Bühne, Hunderte Zuhörer, bekannte Kulisse: Ein Auftritt in der Heimat ist für Bands immer etwas Besonderes. Genauso geht es auch den Bätscher Buam. Die Sendener Band spielt am Samstag auf dem städtischen Bürgerfest. „Wir haben uns sehr gefreut, als die Anfrage für den Auftritt kam“, sagt Stefan Müller. Vor allem, weil viele Freunde und die Familie dabei sind. „Das ist schon ein Highlight.“Der 25-Jährige spielt Bass und Eufonium. Mit so einer Auswahl ist er nicht der einzige „Bua“– alle fünf Bandmitglieder beherrschen verschiedene Instrumente oder singen.
Der 27-jährige Frontmann Max Settele macht sich vorher viele Gedanken um den Ablauf der Show. Er
Die Musiker spielen mehrere Instrumente
singt und spielt Gitarre. Marco Lamprecht, 28, spielt Keyboard und Akkordeon, der 25-jährige Michael Görthofer Schlagzeug und Dennis Dietl, 25, steht wahlweise mit Gitarre, Bass oder Saxofon auf der Bühne.
Die fünf werden in der Region immer bekannter. Sie spielen dieses Jahr etwa 20 Konzerte, 2019 sollen es dann schon zehn mehr sein. Und darunter sind keine kleinen Auftritte mehr. Seit diesem Jahr, so sagen sie, machen sie nur noch große, öffentliche Veranstaltungen. „Zu unserem kleinsten Auftritt kommen etwa 500 Leute“, sagt Michael Görthofer. Das Ziel: Den Weg zu einer großen Band schaffen – was teilweise immer noch schwer sei. „Wir mussten viele Anfragen für private Feiern abblocken von Leuten, die uns noch als kleine Band kennen.“
Für Hobbys bleibt da nicht mehr viel Zeit. Die Musik irgendwann zum Hauptberuf zu machen, kommt für die jungen Männer trotz ihres Erfolgs nicht infrage. Jeder von ihnen habe zwar langjährigen Musikunterricht hinter sich und schon vorher Erfahrungen in einer Band gesammelt, „aber trotzdem sind wir ja keine professionellen Musiker“, sagt Stefan Müller. So verbringen sie also einen großen Teil ihrer Wochenenden auf Bühnen, nun zum ersten Mal auf dem Bürgerfest. „Wir haben ziemlich viele Fans in Illertissen, weil wir bei der Musiknacht unseren ersten großen Auftritt hatten“, erinnert sich Dennis Dietl. Das sei ein Sprungbrett gewesen – und bis heute ein Grund, warum die fünf Musiker relativ oft im südlichen Landkreis oder angrenzenden Baden-Württemberg spielen. „Dass wir es mal so weit bringen, hätte gedacht“, sagt Görthofer und lacht. Seitdem müssen die Buam nicht mehr fragen, ob sie irgendwo spielen dürfen, „jetzt kommen die Leute auf uns zu“, sagt Stefan Müller.
Seit ihrer Gründung vor drei Jahren haben die jungen Musiker nicht nur mehr Erfolg – sondern auch einiges gelernt. „Zum Beispiel, dass es kein schlechtes Publikum gibt“, sagt Dennis Dietl. „Meistens liegt es an der Band – wenn wir Vollgas geben, dann sind die Zuhörer auch begeistert dabei.“Mit jedem Auftritt haben die fünf dazugelernt. „Uns als CoverParty-Band kann man ja nicht mit einer Band, die eigene Lieder spielt, vergleichen“, sagt Dietl. „Die Leute wollen unterhalten werden. Wenn man das nicht schafft, gehen sie.“
Auch bei ihrem Auftritt in Senden stehen die Bätscher Buam vor einer Herausforderung: Die deutsche Nationalmannschaft spielt zeitgleich – eine starke Konkurrenz. „Wir haben uns schon darauf vorbereitet“, sagt Stefan Müller. Es gibt ein paar WM-Songs und die Pausen werden anders geplant. „Man muss es nehmen, wie es kommt.“Die Musiker gehen davon aus, dass nicht jeder Fußball schauen wird. „Und wir haben mit 100 Leuten, die eine riesen Stimmung machen, genauso viel Spaß wie mit mehreren Hundert.“
Dazu bietet sich neben den WMSongs vielleicht eines der beliebtesten Lieder in dieser Saison an. Wie die Bätscher Buam sagen, ist dabei Pocahontas (AnnenMayKantereit) die Nummer eins, gefolgt von Hulaniemand palu (Andreas Gabalier) und Perfect (Ed Sheeran). „Wir können selbst oft nicht einschätzen, was gut läuft – das muss man ausprobieren“, sagt Dennis Dietl. Zudem müsse man auch mal ein Risiko eingehen, um einen Überraschungsmoment zu bieten und sich so von anderen Bands abzuheben.
Das tun die Bätscher Buam schon jetzt durch ihren Namen. „Wir wollten auf keinen Fall irgendetwas mit Alpen oder Fetzen“, erinnert Stefan Müller sich. Aber dafür einen, den es nicht noch mal gibt. Der jetzige Name sei eigentlich eine „doofe Idee von Dennis gewesen“, sagt Müller und lacht. Aber aus Mangel an besseren Optionen haben sie ihn genommen – „und jetzt finden wir ihn alle ziemlich gut“.