Freizeitbad Nautilla ist geschlossen
Jedesheim etwa sind Reihengräber des Frühmittelalters zu finden, Eisenverhüttungsplätze aus der Latènezeit bei Unterroth, Schürfgruben vorgeschichtlicher Zeitstellung bei Vöhringen und eine Straße aus der römischen Kaiserzeit bei Illerberg.
Ziel der Ausstellung, die sich aus 13 Schautafeln, einem Film und einem Waldmodell zusammensetzt, ist es, ein Bewusstsein für die Denkmäler zu schaffen. Denn nur durch Wissen könne verhindert werden, dass diese beschädigt werden, sagt Schaffner. Genau das passiere leider immer wieder, zum Beispiel, wenn große Fahrzeuge über Hügelgräber rollen. So sei 2010 die über 2000 Jahre alte Keltenschanze nahe Osterberg bei Waldarbeiten zerstört worden. Einige der Grabhügel bei Kadeltshofen sind noch vollständig erhalten. Sie stammen aus der Hallstattzeit, einem Abschnitt der Eisenzeit von 800 bis ungefähr 450 vor Christus. Der Kreisarchäologe von Neu-Ulm, Richard Ambs, hat dazu geforscht. Im 19. Jahrhundert hät- ten wohlsituierte Bürger, wie Förster, Pfarrer und Lehrer, viele Hügel geöffnet, die Funde geplündert und verkauft. Dabei seien einige Ruhestätten zerstört worden. Rund 250 Grabhügel habe es früher im Landkreis gegeben, so Ambs. Heute werde es meist vermieden, Gräber zu öffnen. Sie sollen erhalten bleiben. Wenn gegraben werde, dann sehr vorsichtig, um organische Überreste nicht zu beschädigen.
Was sich in den Hügeln bei Kadeltshofen befindet, kann sich der Archäologe gut vorstellen: „Oft wurden Keramikgefäße, Schmuck oder Teller mitgegeben.“Die Beigaben richteten sich nach der Ranghöhe des Verstorbenen und dessen Geschlecht. Bei einem Grab nahe Il- lerberg habe man Schwerter und Pferdegeschirr gefunden – Hinweise darauf, dass dort einst ein angesehener Mann begraben wurde. Ambs findet es wichtig, dass insbesondere Forstarbeiter und Waldbesitzer sensibilisiert werden, denn: „Das Bewusstsein fehlt hier oft.“
Was man tun kann, um die Denkmäler zu erhalten, veranschaulicht die Ausstellung in einem Diorama. Das Modell zeigt einen Miniaturwald mit Grabhügeln, Förstern, Maschinen und Bäumen. Der forstwirtschaftliche Berater Schaffner erklärt: „Man soll seinen Wald bewirtschaften, dabei aber Rücksicht nehmen.“Besonders beim Holzfällen und bei Transporten sei das wichtig. Diese Arbeiten werden heute meist mit schweren Maschinen bewerkstelligt. Damit diese zu den Bäumen fahren können, lege der Waldbesitzer Trassen an. Dabei kann es sein, dass er eine Fahrspur über eine vermeintlich bedeutungslose Erhebung zieht, die sich später als jahrtausendealtes Denkmal herausstellt.
Schaffner empfiehlt Waldbesitzern und -arbeitern, sich auf der Website des Bayerischen DenkmalAtlas zu informieren. Dort sind Standorte von Gräbern, Wegsteinen und Ruinen eingezeichnet. Denn diese sollen noch lange Zeit erhalten bleiben, geht es nach Schaffner und den Organisatoren der Ausstellung. Nun hoffen sie erst einmal auf viele Besucher.
Manchmal schäme ich mich ein wenig vor mir selbst, weil es mich kurzfristig unbändig freut, wenn meine Mitmenschen merken müssen, dass blindes Tempo nicht immer zur Zeitersparnis führt.
Es gibt da eine Landstraße im Umland, die wurde vor Jahren schon „entkurvt“, um zu vermeiden, dass Autofahrer Bäume am Straßenrand als Gegner empfinden müssen. Das Ergebnis war eine schnurgerade, baumlose Strecke, die geradezu einlädt, das Gaspedal durchzudrücken.
Es handelt sich wohlgemerkt um eine Landstraße, die zwar zur Kreisstraße aufgestiegen ist, auf der aber natürlich Tempo 100 gilt. Lernt man in der Fahrschule immer noch so. Ich verlasse also ein Dorf am Ortsrand noch mit Tempo 50 und gebe dann Gas. Schon ab der Dorfmitte lauern hinter mir ein BMW und ein Audi, fast Stoßstange an Stoßstange, und jetzt, kaum hab ich auch die 100 Stundenkilometer erreicht, legen die erst richtig los.
Die Straße wird zur Rennstrecke. Was fahren die denn? 140 langt nicht, 160 wohl auch nicht, sie scheinen bald abzuheben und liefern sich einen Zweikampf bis zum nächsten Ortsschild. Was sind dagegen meine 100 Stundenkilometer!?
Und dann freue ich mich diebisch. Im Ort gibt es eine Baustelle mit Ampel. Und die steht auf Rot. Da warten sie nun, die beiden Rennfahrer, eine Autolänge vor mir, Zeitgewinn gleich null. Und ich bin begeistert, dass ihnen diese Raserei nichts, aber auch gar nichts gebracht hat. Das Illertisser Freizeitbad Nautilla hat vom kommenden Montag, 2. Juli, bis Samstag, 14. Juli, geschlossen. Grund dafür sind die jährlichen Revisionsarbeiten. Dies teilten die Verantwortlichen mit.