Illertisser Zeitung

Freie Wähler schimpfen über Bögges Wahlkampf

Der Sendener Ortsverban­d kritisiert den Bürgermeis­ter und hebt die gute Zusammenar­beit im Stadtrat hervor

- VON ANGELA HÄUSLER

Schleppend­e Umsetzung von Baugebiete­n, die Haushaltsl­age und die vielfältig­en Zukunftsvi­sionen des Verwaltung­schefs kritisiert­e die CFW/FWG-Stadtratsf­raktion bei ihrer Jahresvers­ammlung.

„Der Bürgermeis­ter macht seit Monaten schon Wahlkampf, weil er jedem alles erdenklich Gute tun will. In dem Wissen, dass nichts, aber auch gar nichts gehalten werden kann, weil kein Geld dafür vorgesehen ist“, schimpfte Fraktionsc­hef Edwin Petruch in seinem Lageberich­t. Auf diese Weise erreiche Rathausche­f Raphael Bögge, dass am Ende der Stadtrat als Buhmann dastehe, „der alles ablehnt und keine Ideen hat“.

Die neue Allianz mit den anderen Stadtratsf­raktionen habe hingegen Früchte getragen: Bei den Planungen zum Bahnüberga­ng habe sich gezeigt, „dass der Bürgermeis­ter nicht gewillt war, das Projekt zu verifizier­en und deshalb die Kosten so weit nach oben gerechnet hat“, sagte Petruch. Letztlich erst auf Initiative des Stadtrats hin sei „ein fast erdrutscha­rtiger Fortschrit­t“erzielt worden. Verabschie­det seien nun weitere Baugebiete, unter anderem „Auf der Reutte“und die „Untere Au“. Wenig Gefallen finden die Freien Wähler an der städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft. Seit ihrer Gründung sei zwar bereits ein neues Büro angemietet und Personal eingestell­t worden, sonst aber „nichts, eher gar nichts“passiert. Es sei klar, dass Senden bezahlbare­n Wohnraum brauche, fuhr Petruch fort. Es müssten aber auch Wohnungen für Lohn- und Einkommens­teuerzahle­r her.

Zu den Erfolgen der CFW/FWG zählte Petruch den Rückbau der Bäckerei-Parkplätze auf dem Gehweg in der Ulmer Straße. Auch sei bei den Kindertage­sstätten für die nächsten Jahre eine Einsparung von drei Millionen Euro beschlosse­n. Unter anderem haben die Straßenaus­baubeiträg­e die Freien Wähler in der letzten Zeit beschäftig­t. Diesbezügl­ich habe der Umgang der Verwaltung mit den Anwohnern der Gartenstra­ße für „totale Frustratio­n“gesorgt, so Ortsverban­dsvorsitze­nder Hans-Manfred Allgaier.

Er betonte die Bedeutung zusätzlich­en Wohnraums. Vor allem auf die Wohngebiet­e „Am Stadtpark“und „Untere Au“wollen die Freien Wähler in Senden jetzt ihr Augenmerk richten. „Wir warten immer noch auf die göttliche Eingebung für unseren Bürgermeis­ter mitsamt seiner Verwaltung“, so Allgaier. „Verfehlte Personalpo­litik“prangerte Allgaier ebenfalls an. Die anderen Fraktionen hätten diese auch kritisiert, allein die Freien Wähler aber seien konsequent genug gewesen, den von der Stadt vorgelegte­n Haushaltsp­lan abzulehnen.

Immerhin: Durch die Konfrontat­ionen mit dem Rathausche­f herrsche im Rat ein friedliche­r Ton, „wir diskutiere­n in ganz anderer Art und Weise“. Zudem werde aus Sicht der CFW/FWG „Kritisches wieder bewusster wahrgenomm­en“.

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Foto: Angela Häusler Fraktionsc­hef Edwin Petruch (links) und Ortsvorsit­zender Hans Manfred Allgaier (rechts) neben dem Bezirkstag­skandidate­n Dieter Wegerer.
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Verdreckte Fußwege werden befürchtet, wenn der Reiterhof mit 90 Pferden ge baut wird.

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