Zum Abschied gibt es noch eine Stinkbombe
Chemiker Wolfgang Martin experimentiert zum letzten Mal in der Schüler-Akademie Talenta in Illertissen
Nach zehn Jahren beendet der 67-jährige Diplomchemiker Wolfgang Martin aus Holzheim die Kursleitertätigkeit in den KinderVolkshochschulen Talenta und Pfiffikum des Landkreises Neu-Ulm. Grund genug für Dieter Rösch, Geschäftsführer der Volkshochschule (Vhs), die Arbeit eines „Urgesteins der Schülerakademien“in dessen letzter Stunde zu würdigen.
„Martin hat in 68 Kursen für 500 Kinder die Naturwissenschaft erlebbar gemacht“, so Rösch. Dabei sei seine Arbeit mit dem reinen Unterricht nicht getan gewesen. Denn es galt, für die Versuche alles mitzubringen, aufzubauen und dann wieder aufzuräumen. Dabei konnte sich Martin der Aufmerksamkeit der zwölf teilnehmenden Grundschüler sicher sein, die ihm konzentriert über die Schulter schauten oder sich ohne Aufforderung an die aufgebauten Versuchsreihen setzten. Auch das Thema der bevorstehenden Stunde hatten sie sofort parat: „Wir bauen eine Stinkbombe“, riefen sie voller Erwartung. Rösch sagte: „Im Gegensatz zur ergebnisorientierten Schule muss bei diesen Kursen „nicht unbedingt etwas herauskommen.“Denn worauf es ankomme, das würde sich im Kopf abspielen. So erfuhren die Kinder, dass zum Bau einer Stinkbombe Eisen und
Schwefel und Eisen werden benötigt
Schwefel vonnöten seien. Dass sie für die Experimente Freizeit opferten, schien nicht zu stören. „Ich bin hier, weil es Spaß macht“, sagte ein Teilnehmer. Ein anderer erklärte, später einmal Arzt werden zu wollen. „Da brauche ich die Naturwissenschaften.“Aber auch Martin, der beruflich klinische Studien anfertigt, hat seine Tätigkeit gut gefallen: „Einmal bin ich gerne Chemiker und dann macht mir die Arbeit mit Kindern Freude.“