Junge Leute suchen gemeinsam einen Plan für Europa
Im Donaujugendcamp kommen Heranwachsende zusammen, um für mehr Miteinander zu werben
Europa entwickelt sich längst zurück in einen Kontinent der Grenzen. Während Grenzkontrollen seit der sogenannten Flüchtlingskrise schon seit einiger Zeit wieder alltäglich sind, streitet Deutschland aktuell auch noch über Abschiebelager für Asylbewerber und Heimatsuchende. Es hat sich viel verändert, seitdem vor zwei Jahren das letzte Donaujugendcamp im Rahmen des Donaufestes stattgefunden hat. Dabei hat schon damals die sogenannte Flüchtlingskrise viele vermeintlich sichere Werte erschüttert. Heute scheinen die europäischen Staaten wieder vornehmlich gegeneinander als miteinander agieren zu wollen. Zumindest ein bisschen daran ändern, wollen von heute an 70 Jugendliche im Donaujugendcamp 2018.
Die jungen Leute kommen nach Ulm und Neu-Ulm, um sich kennenzulernen und gemeinsam an ihrer Zukunft in Europa zu arbeiten. Denn „Europa, das sind wir“lautet das Thema des Donaujugendcamps für dieses Jahr. Bis zum 10. Juli besuchen die Jugendlichen der Donauländer die Region, um gemeinsam in Workshops zu erarbeiten, wie ein gemeinsames Europa bei allen Widrigkeiten der heutigen Zeit Bestand und Zukunft haben könnte. Die Seminare und Workshops leiten professionelle Künstler, junge Wissenschaftler und Theaterpädagogen mit breitem Wissen über den Donauraum. So findet etwa ein Gespräch mit Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, statt. In ihrer Abschlusspräsentation am Dienstag, 10. Juli, um 18 Uhr an der Neu-Ulmer Bühne des Donaufestes präsentieren die Jugendlichen schließlich das Zerbrechen der Habsburger Monarchie vor 100 Jahren und stellen dabei zugleich ihre Zukunftsvisionen in einem gemeinsamen und vor allem friedlichen Europa vor.
Im Gegensatz zu Jugendfreizeiten hat das Jugendcamp einen wichtigen politischen Kontext, betonen die Veranstalter. Gemeinsam will man herausfinden: Welche Wünsche und Träume hat die junge Generation? Was bewegt sie? Was liegt ihnen am Herzen? Das Jugendcamp ist eine Kooperationsveranstaltung mit verschiedenen Partnern der Städte Ulm und Neu-Ulm, des Landes BadenWürttemberg und der Bundesrepublik Deutschland.
Die offizielle Eröffnung des Camps findet am Freitag, 6. Juli, um 10 Uhr im Haus der Donau statt. Die insgesamt 120 Beteiligten des Jugendcamps werden vom Bürgermeister des Stadt Ulm, Martin Bendel und dem Direktor des Donaubüros Sebastian Rihm begrüßt.