Diese Keim Fallen lauern im Urlaub
Schon bei der Anreise warten die ersten gefährlichen Bakterien auf die Reisenden. Den größten Ekel-Faktor gibt es im Flugzeug. Was dagegen wirklich hilft
Rein in den Flieger und raus ins Urlaubsparadies. Im Kopf nur die Sonne, Entspannung, das Meer. Wer denkt da schon an Keime? Doch bereits während der Hinreise geht es los mit den HygieneFallen. Gefahren lauern besonders an den Stellen, wo sie keiner vermutet. Am schlimmsten ist es dort, wo Menschen aus aller Welt aufeinandertreffen: an Flughäfen und im Flugzeug. Wer nicht aufpasst, bekommt anstatt einer Auszeit unter Palmen ein Problem mit der Gesundheit.
Los geht’s mit der Ankunft am Flughafen. Kurze Pipi-Pausen vor dem Abflug gehören für fast jeden Reisenden dazu. Wer aus Angst vor gefährlichen Bakterien ungern auf öffentliche Toiletten geht, wird in einer im
veröffentlichten Studie bestätigt. So mancher denkt: Wird die Toilettenbrille nicht berührt, bleiben die Keime fern. Nicht ganz. „Mit den Oberschenkeln und dem Hintern isst ja keiner. Händewaschen ist einfach eine Frage der Ästhetik“, sagt Dr. Ernst Tabori, Ärztlicher Direktor des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene. Selbst wenn das WC noch so unappetitlich aussehe: „Entscheidend ist, ob ich mir danach die Hände wasche.“
Ohnehin birgt der Drucklufthandtrockner größere Risiken als die Toilette. Den Untersuchungen zufolge schleudern die Übeltäter Bakterien mit bis zu 600 Kilometer pro Stunde umher. Damit werden laut Studie 1300 Mal mehr Keime durch die Luft gewirbelt als bei Papierhandtüchern. „Ich empfehle Einweghandtücher. Damit habe ich die Sicherheit, dass sie vorher niemand benutzt hat“, sagt Tabori.
Das Innere eines Flugzeugs wirkt auf den ersten Blick sehr sauber. Der Eindruck trügt. „Überall, wo Leute auf engem Raum zusammenkommen, steigt das Infektionsrisiko. Vor allem während der Erkältungszeit“, sagt Tabori. Gerade wenn man so eng beieinandersitzt wie im Flugzeug, bestehe ein höheres Risiko, krank zu werden. Außerdem seien Flugzeuge meist nicht so hygienisch gereinigt.
Die Reise-Webseite travelmath.com beauftragte einen Mikrobiologen, der stichprobenartig mehrere Flughäfen kontrollierte. Demnach lauern die meisten Keime auf den herunterklappbaren Tischchen. Also doch kein Mythos? „Nein, nicht unbedingt“, sagt Tabori. Das liege nur nicht am Tischchen selbst, sondern an den Menschen, die es vorher benutzten. „Das ist ein Hotspot, weil man ihn häufig anfasst.“Viele waschen sich zu selten die Hände. Außerdem gebe es Eltern, die ihre Kinder auf dem kleinen Tisch wickeln. „Dann kann der Klapptisch zum Problem werden.“
Trotzdem: Haften an dem Tisch viele Darmkeime, heißt das nicht, dass jeder Reisende krank werden muss. Tabori empfiehlt, neben dem Händewaschen in dem Fall auf kleine Desinfektionsfläschchen zurückzugreifen.
Die Knöpfe der Trinkwasserspender sind nach Ergebnissen des Mikrobiologen ebenfalls stark belastet. Und die Schnallen der Gurte sowie die Überkopfbelüftung sollen genauso keimbelastet sein wie die Toiletten-Spültasten.
Hygiene-Mängel gibt es aber auch in den meisten Hotels. Für die Wellnesszertifizierung überprüft der deutsche Wellnessverband, wie ● sauber die Häuser sind. „Bedenklich sieht es manchmal in den Badezimmern aus, wenn die Tester WCs, Abflüsse und Lüftungen genauer unter die Lupe nehmen“, sagt Lutz Hertel vom Wellnessverband. Mängel seien besonders dort zu finden, wo Wärme und Feuchtigkeit dauerhaft aufeinanderträfen. „Wenn unsere Prüfer den Gitterrost über den Überlaufrinnen der Pools anheben, finden sich da immer wieder ganz unappetitliche Ablagerungen.“
In der Saunakabine seien Sitzbänke oft stark verunreinigt. Unter den Bänken wird laut Hertel kaum geputzt. In Dampfbädern gibt es ähnliche Probleme. Weil das Wasser dort lange auf den Sitzbänken bleibe, sagt Hertel, könnten sich unter der Einwirkung der Hitze Keime bilden.
Viele Hotels bieten eine Wäscheschleuder zur Selbstbedienung für nasse Badekleidung an. „Das ist vielleicht ein gut gemeinter Service,
Richtig Hände waschen Nur ein kleiner Anteil der Keime macht krank