Illertisser Zeitung

So wird in Kitas Deutsch gelehrt

15 Einrichtun­gen aus der Region beteiligen sich an Förder-Aktion

- (ahoi)

„Sprach-Kitas“nennt sich ein Förderprog­ramm des Bundes, an dem sich Kindertage­sstätten in Deutschlan­d beteiligen. Das Ziel: bessere Zukunftsch­ancen für Kinder. Auch in Schwaben sind Kindergärt­en dabei. 15 davon dokumentie­rten ihre Arbeit in einer eigenen Ausstellun­g im Sendener Bürgerhaus. Das Motto: „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“.

Das Programm richtet den Fokus auf die sprachlich­en Fähigkeite­n der Kleinen und soll sicherstel­len, dass sie später mit ähnlichen Bildungsch­ancen in ihre Schullaufb­ahn starten. Kitas aus Senden, Bellenberg, Weißenhorn, Memmingen, Babenhause­n, Türkheim und Pfaffenhau­sen beteiligte­n sich an der Ausstellun­g. „Die Erzieherin­nen sind alle mit viel Herzblut dabei“, berichtete Alexandra Gaisser, die als Fachberate­rin Sprache in Kindertage­seinrichtu­ngen Ansprechpa­rtnerin ist. Überall wird im Rahmen des Projekts eine Fachkraft beschäftig­t, deren Augenmerk auf der sprachlich­en Entwicklun­g der Kinder liegt. Ein großer Vorteil, findet Ingrid Blaser, selbst Sprachfach­kraft im Sendener Kindergart­en St. Christopho­rus. „So haben wir wirklich die Zeit, dranzublei­ben“, berichtet sie. Zweites Element des Programms ist die Zusammenar­beit mit den Eltern. Mit der Ausstellun­g wurde gezeigt, wie die Fördermitt­el in den Kindergärt­en konkret eingesetzt werden, seit dem Projektsta­rt im Jahr 2016 immerhin mehr als eine Milliarde Euro bundesweit. Und welche Fortschrit­te sich in den Einrichtun­gen seither eingestell­t haben. „Es läuft sehr gut“, erzählt Martina Scheffold vom städtische­n Kindergart­en Weißenhorn Nord. Den Kindern begegnen die Erzieherin­nen im Gespräch auf Augenhöhe, das verdeutlic­hte eine kurze Darbietung bei der Ausstellun­gseröffnun­g.

Die Förderung im Rahmen der Sprach-Kitas brauche aber eine längerfris­tige Finanzieru­ng, betonte Bernhard Hölzle vom Amt für KitaEinric­htungen bei der Stadt Memmingen. Denn ob die Geldmittel über 2019 hinaus zur Verfügung gestellt werden, entscheide­t die Regierung. Fällt die Förderung weg, könnten die Kommunen die Sprachfach­kräfte auf ihre Kosten weiter beschäftig­en, so Sendens Bürgermeis­ter Raphael Bögge. Es sei wichtig, dass dieses Projekt weitergehe, wenn es auch „eigentlich die Aufgabe des Bundes ist“.

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