Rektor verlässt die Mittelschule
Nach 16 Jahren verabschiedet sich Wolfgang Ostermann demnächst von seinen Kollegen und Schülern in Babenhausen. Seine Nachfolgerin steht bereits in den Startlöchern
„Ich bin und war ein Volksschullehrer aus Leidenschaft.“Auf diesen einfachen Nenner bringt Wolfgang Ostermann im Gespräch mit unserer Zeitung seine Berufslaufbahn. 16 Jahre verbrachte Ostermann an der Mittelschule Babenhausen, zuerst als Konrektor, dann als Rektor. In dieser Zeit gab es einschneidende Veränderungen, die mit seinem Namen verbunden sind. Doch mit seiner Arbeit an der Schule ist demnächst Schluss – denn Ostermann geht in den wohlverdienten Ruhestand.
Von Anfang an begeisterte er sich für das „Komplettangebot“dieser Schule – von der Praxisklasse bis zur Mittleren Reife, sagte Ostermann einmal. Und dieses wurde immer weiter ausgebaut. Eine der größten Herausforderungen war die Sanierung des Gebäudes, dessen Umsetzung sich über rund sieben Jahre hinzog. Ein besonderes Anliegen war Ostermann auch immer, die Bildungsstätte nicht als reinen Wissensvermittler zu sehen, sondern die menschliche Komponente, vor allem aber die gegenseitige Wertschätzung in den Vordergrund zu rücken. Dazu gehörten beispielsweise Spielenachmittage und Tage der offenen Tür. Ehrenamtsaktionen und Benimmkurse kamen hinzu. Immer engere Verflechtungen mit der heimischen Wirtschaft trugen ihr Übriges dazu bei, dass Babenhauser Mittelschüler bestens vorbereitet in die Arbeitswelt einsteigen konnten. Ein offenes Ohr für die Belange der Einrichtung habe auch stets der Schulverband gehabt, sagte Ostermann. Auch das Kooperationsmodell mit der örtlichen Realschule habe sich als Erfolg erwiesen. Eine besondere Bedeutung kam ebenfalls dem Thema Inklusion zu, wobei Kinder mit Behinderungen in den Schulalltag integriert werden. den Rektor waren dies jedoch „keine Behinderten, sondern Kinder mit besonderen Bedürfnissen“, sagte er. Und seit neun Jahren eingebunden in die Entscheidungen war Konrektorin Catharina FreudFür ling, beispielsweise als es vor knapp drei Jahren galt, Kinder aus fernen Ländern den deutschen Schulalltag näherzubringen. Das Hauptproblem lag in der sprachlichen Verständigung. Doch auch das wurde gemeinsam gemeistert. In Zukunft wird Freudling die gesamte Verantwortung über die Mittelschule übernehmen – sie wird Ostermanns Nachfolgerin.
Freudling will in Zukunft auf Bewährtes setzen und neu auftauchende Sachverhalte aktiv angehen. Dazu gehören beispielsweise eine Ausweitung der Berufsorientierung und der Inklusion. Wichtig ist für sie eine „transparente Kommunikation“zwischen allen im Schulleben eingebundenen Personen, von den Kindern und Jugendlichen bis zu den Eltern und Pädagogen. Ein Kernpunkt ist dabei für sie die „gegenseitige Wertschätzung“. Und auch was die Kooperation mit der Realschule betrifft, so hofft sie auf zusätzliche Synergieeffekte.
Vor der Organisation, die auf die neue Schulchefin zukommt, habe sie keine Angst, da sie in den vergangenen neun Jahren unter anderem für das „Tagesgeschäft“verantwortlich gewesen sei – also von der Stundenplangestaltung bis zu den Vertretungsplänen. Ihr Augenmerk gelte aber auch der Praxisklasse, inzwischen der einzigen im Unterallgäu. Langweilig wird es der angehenden Rektorin also nicht.
Und auch Wolfgang Ostermann hat trotz seines Vorruhestands einen vollen Terminkalender. Schließlich ist er in Illertisser Vereinen und Organisationen fest integriert, ist Mitglied des Stadt- und Kreistags und hat als stellvertretender Bürgermeister genügend Veranstaltungen zu bewältigen.
Sein Herz schlägt zudem für die Rockmusik und den Fußball, insbesondere für den FV Illertissen und den 1. FC Köln. Seine Frau dürfte es freuen, dass er sich einem weiteren Hobby mehr widmen will: dem Kochen. Doch auch auf Reisen soll es zukünftig verstärkt gehen, sagte Ostermann.
Benimmkurse und Verflechtungen mit Firmen