Zwölfte Versammlung ist die letzte
Verein „Soziale Gemeinden im Unterallgäu“aufgelöst
Der 2008 gegründete Verein „Soziale Gemeinden im Unterallgäu“löst sich auf. Da sich niemand bereit erklärte, den Vorsitz zu übernehmen, stimmten die Mitglieder für diesen Schritt. Der bisherige Vorsitzende Hans Mayer hatte zuvor erklärt, er könne die Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter wahrnehmen.
Zur zwölften und letzten Mitgliederversammlung traf sich der Verein in Günz. Mayer sagte: „Die Erkenntnisse aus den Überlegungen zur Pastoral in ländlichen Räumen von Franz Schregle waren Anlass, den Verein zu gründen.“Professor Lothar Zettler wurde damals mit der Ausführung der Projektstudie „Netzwerk Kommune – Kirche – Gesellschaft: Ländliche Entwicklung im Unterallgäu“beauftragt.
„Ziel ist es gewesen, das Auseinanderdriften von Kirche und Gesellschaft zu verhindern. Die Auswirkungen des Rückzugs der Kirchen sind den Menschen noch immer nicht genügend bewusst“, sagte Zettler jetzt. Es sei gelungen, Menschen diesbezüglich zu sensibilisieren und geplante Fusionen in der Pfarreienlandschaft zumindest zu bremsen. „Der Rückzug der Kirche aus dem ländlichen Raum hat weitreichende Folgen“, betonte Zettler. Im Jahr 2014 wurde das Ergebnis der Studie, in der fünf Räume auf die Zusammenarbeit von Kirchen und Kommunen hin untersucht worden waren, im Landratsamt präsentiert.
Der frühere Minister Josef Miller, der sich als Berater des Projektes intensiv mit der Thematik beschäftigt hatte, informierte in der Diözese über die Erkenntnisse der Studie. So sollten Mandatsträger motiviert werden, die Verantwortung für ein gutes soziales Miteinander in den Gemeinden in Zusammenarbeit von Kommune und Kirche zu übernehmen. Vorsitzender Mayer bemängelte die Haltung der Kirchen, die sich mit zahlreichen internen Fragen beschäftigten und dabei ihr Umfeld vernachlässigten. „Es müsste in jeder Gemeinde einen sogenannten Kümmerer geben, der in religiössozialen Belangen für die Menschen da ist.“
Sowohl die Westerheimer Bürgermeisterin Christa Bail als auch der Unterallgäuer Altlandrat Hermann Haisch und weitere Mitglieder sprachen sich dafür aus, den Verein weiterzuführen. Da sich jedoch niemand bereit erklärt hat, den Vorsitz zu übernehmen, stimmte die Versammlung der Auflösung der Gruppe zu.