Wie einst in der Bundesliga
Die Karten für die Partie Ulm gegen Frankfurt sind heiß begehrt bei den Fans und sogar den Spielern selbst – auch wenn beim Vorverkauf bisher nicht alles rund lief
Seit einer Woche können sich Dauerkartenbesitzer und Vereinsmitglieder ihre Karten sichern für den Kracher im DFB-Pokal zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und Titelverteidiger Eintracht Frankfurt am 18. August, heute gehen die Tickets in den freien Verkauf. Die Nachfrage ist gewaltig und schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Donaustadion nach fast 20 Jahren mit 18 500 Besuchern mal wieder ausverkauft sein wird. Der Ulmer Spielleiter Thomas Rohmer sagt: „Alles andere wäre fast schon eine Enttäuschung.“
In der ersten Woche des Vorverkaufs gab es allerdings diverse Nebengeräusche, in den sozialen Medien machten einzelne Fans ihrem Unmut Luft. Die Gegentribüne mit ihren 3000 Sitzplätzen wurde ebenso wie die 1200 Zuschauer fassende Haupttribüne frühzeitig als ausver- kauft gemeldet. Max Rieck, bei den Spatzen unter anderem zuständig für den Ticketverkauf, erklärt das Phänomen: „Wir müssen ja auch Kontingente reservieren für den DFB, den WFV, die Sponsoren und nicht zu vergessen unsere eigenen Spieler.“Deren Wünsche wurden vorrangig behandelt. Rohmer stellt fest: „Für die meisten ist die Partie gegen den Titelverteidiger das Spiel ihres Lebens und das haben sie sich mit ihrem Sieg im WFV-Pokal selbst erarbeitet. Es ist selbstverständlich, dass die Spieler Karten für ihre Kumpels oder den Opa bekommen.“Sauer aufgestoßen ist einigen Fans auch die Tatsache, dass auf diversen Internet-Plattformen Karten für den Pokalschlager zu stark überhöhten Preisen angeboten wurden. Dazu sagt Rieck: „Das ist bei solchen Veranstaltungen die Regel und wir können es nicht verhindern. Wir können nur an die Leute appellieren, dass sie diese Karten nicht kaufen.“Gestern hat der Verein übrigens reagiert und in der Geschäftsstelle noch einmal zwei Stunden lang Sitzplatzkarten an Mitglieder und Dauerkartenbesitzer verkauft, die bis dahin leer ausgegangen waren. Durch ein überarbeitetes Sicherheitskonzept war kurzfristig noch ein kleines Kontingent frei geworden. Für die Kritik am bisherigen Prozedere hat Rohmer sogar ein gewisses Verständnis und er bittet um Nachsicht: „Das letzte Mal musste der Verein vor fast 20 Jahren ein derartiges Ereignis organisieren, da fehlt auch einfach die Erfahrung. Bestimmt ist ohne Absicht auch der eine oder andere Fehler gemacht worden.“
Das Erstrundenspiel zwischen Ulm und der Eintracht elektrisiert übrigens nicht nur die Fußballfreunde an der Donau, sondern auch die am Main, wo nach dem 3:1-Finalsieg gegen Bayern München eine ungeheure Fußball-Euphorie herrscht. Das erste Pflichtspiel der neuen Saison ist für die Mannschaft des neuen Trainers Adi Hütter der Supercup wieder gegen die Bayern, das zweite dann schon sechs Tage später das gegen Ulm. Aus Frankfurt wurde den Spatzen trocken mitgeteilt, dass die Eintracht ein Kartenkontingent in jeder Höhe in Anspruch nehmen und auch ausschöpfen wird. Mindestens 2500 Frankfurter Fans werden am 18. August im Donaustadion sein, der Großteil von ihnen in der Nordkurve.
Die Eintracht nimmt ihr Kontingent in Anspruch
Heute von 19 Uhr an gibt es Tickets für das Pokalspiel online unter www.ssv ulm.reservix.de. Ab Frei tag gibt es die Karten dann auch an ei ner Vielzahl von Vorverkaufsstellen in der Region.