Acht Grand Slam Siege und noch lange nicht satt
Anders Järryd wird in Ulm und Neu-Ulm spielen. Vielleicht kommt auch ein weiblicher Weltstar
Die Weltmeisterschaft der Tennis-Senioren, die vom 11. bis zum 25. August in Ulm und NeuUlm ausgetragen wird, hat einen neuen Star: In der Altersklasse 50 plus wird der Schwede Anders Järryd antreten, der am morgigen Freitag seinen 57. Geburtstag feiert. Järryd wurde in seiner Glanzzeit Mitte der 80er-Jahre als Nummer fünf der Weltrangliste geführt und gewann bei acht Grand-Slam-Turnieren im Doppel. Im Einzel verlor er 1985 im Halbfinale von Wimbledon gegen den späteren Sieger Boris Becker.
Mit Dmitri Poljakov wird noch ein weiterer bekannter Spieler bei der Senioren-WM aufschlagen. Der 50-jährige Ukrainer weist als beste Platzierung in der ATP-Weltrangliste Position 93 auf (1991). Im Jahr zuvor gewann er, wie sich der WMCheforganisator Florian Ebner erinnert, in Ulm das Challenger-Turnier um den Müller-Cup. Poljakow spielte erst im russischen, dann im ukrainischen Daviscup-Team und bildete zusammen mit Andrej Medwedjew das erfolgreichste Doppel der Ukraine.
Offen ist noch, ob die ehemalige Nummer eins der Frauen-Weltrangliste in Ulm und Neu-Ulm spielen wird. Die 61 Jahre alte gebürtige Tschechin Martina Navratilova, die seit vielen Jahren in den USA lebt, gewann in Einzel, Doppel und Mixed zusammen alleine 59 GrandSlam-Titel und war insgesamt im Einzel 332 Wochen die Nummer eins in der Welt. Florian Ebner hofft: „Abgesagt hat sie zumindest noch nicht. Das ist ein gutes Zeichen.“
Am 19. Juli ist Meldeschluss und bis dahin können die ohnehin schon großen Felder durchaus noch größer werden. Bei den Männern 50 plus liegen bisher 108 Anmeldungen vor, bei den Männern 55 plus 113, bei den Männern 60 plus 91, bei den Frauen 50 plus 56, bei den Frauen 55 plus 43 und bei den Frauen plus 22. Bei den Männern wird sicher jeweils mit einem 128-er-Feld gespielt. Sollte die Zahl der Teilnehmer in den einzelnen Kategorien am Ende höher liegen, käme noch eine Qualifikation dazu. Dazu kommen noch die Spieler, die nur in einem der 121 angemeldeten Teams eingesetzt werden.
Auch Lokalmatadore werden am Start sein. Neben dem früheren Neu-Ulmer Alexander Windisch wird auch der ehemalige Trainer des TK Ulm, Dusan Kulhaj, aufschlagen, der in seiner aktiven Zeit ebenfalls unter den Top 100 der Weltrangliste war. Dazu darf man sich auf die Ebner-Brüder Florian, Markus und Christoph freuen sowie auf Vizeweltmeisterin Kathalin Boeroecz (TSG Söflingen) und Altmeisterin Trixi Mezger-Reboul.