Die Schweden lassen sich Zeit
Ob Ikea tatsächlich nach Memmingen kommt, soll sich erst im nächsten Jahr entscheiden
Kommt Ikea nun nach Memmingen oder nicht? Diese Frage wird voraussichtlich erst im März 2019 beantwortet. Das teilte Oberbürgermeister Manfred Schilder nach einem Gespräch mit der Leitung von Ikea Deutschland mit.
Wie berichtet, hatte der Möbelhersteller im April überraschend eine Änderung der Unternehmensstrategie verkündet. Demnach wollen die Schweden ihren Fokus künftig auf Metropolregionen und Innenstädte legen und den OnlineHandel verstärken. Daher wird das Memminger Projekt gerade „grundsätzlich überprüft“. Fest steht aber bereits, dass Ikea das eigentlich geplante „Standard-Einrichtungshaus“mit einer Größe von 18 000 Quadratmetern nicht bauen wird. Eine Alternative wäre nach Firmenangaben ein kleineres Möbelhaus und mehr Lagerfläche für Waren, die im Internet bestellt werden. Für Ikea ist es auch eine Option, die Pläne für ein Memminger Haus komplett aufzugeben.
Das ist laut OB Schilder immer noch Stand der Dinge. Allerdings haben die Verantwortlichen von Ikea Deutschland ihm versichert, dass man nicht vorhabe, am Memminger Autobahnkreuz nur noch ein Logistikzentrum für den Onlinehandel zu bauen. Wenn Ikea komme, dann mit einem Möbelhaus. So stehe es zudem in einem Vertrag, den die Stadt mit dem Konzern nach der entscheidenden Stadtratssitzung im Dezember abgeschlossen hat.
Ferner machte Schilder den Firmen-Vertretern nach eigenen Worten nochmals deutlich, dass der Bau eines Möbelhauses Voraussetzung für die Zustimmung der Stadträte war und ist. Schließlich soll Ikea neue Kunden nach Memmingen locken. Und das gehe nur mit einem Möbelhaus. „Letztlich war es ein sehr konstruktives Gespräch“, sagte der OB und kündigte an, dass es nach der Sommerpause weitere Informationen von Ikea über den Stand der neuen Pläne geben soll. „Endgültig entschieden wird die Sache aber erst im nächsten Jahr – und zwar nicht von Ikea Deutschland, sondern von der Konzernspitze in Schweden.“
Falls sich die Nordländer entschließen sollten, das Memminger Projekt ganz zu begraben, würden sie der Stadt keine Steine in den Weg legen, was neue Pläne für das Areal betrifft. Das habe der Konzern, der das Gelände bereits gekauft hat, versichert, betonte Schilder. Gleichzeitig hob er hervor, dass Ikea die Zusammenarbeit mit der Stadt schätze und die neue Situation nichts damit zu tun habe, dass sich die Verhandlungen über mehrere Jahre hingezogen haben. „Die Zeitspanne von fünf Jahren bezeichneten die IkeaVertreter sogar als recht zügig“, sagte er. Letztlich spiele nur die neue Konzern-Strategie eine Rolle.