In Bellenberg könnte eine Hundeschule entstehen
Bis zu 21 Tiere sollen in einer Pension Platz finden. In der Gemeinde sind zudem neue Wohnungen geplant
In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Bellenberg hatten die Räte zwei ungewöhnliche Bauvorhaben auf dem Tisch, eines so öffentlichkeitswirksam wie das andere. Das Zuhörerinteresse war jedenfalls groß. Einmal ging es um die Anfrage zweier Interessenten, nördlich der „Römerhalde“im Außenbereich eine Hundeschule mit Pension und Übungsplatz zu errichten. Sodann lag die Voranfrage eines Investors vor, der im einstigen Gewerbegebiet „Hammerschmiede“nun 18 Wohneinheiten mit Stellplätzen errichten will. Wie berichtet, wurde der Bebauungsplan zugunsten freierer Bebauung – etwa Wohnungen – aufgelöst und nicht ersetzt.
Die Gebäude der früheren Firma Schrapp waren von der Gemeinde gekauft und als Unterkunft für Flüchtlinge bereitgestellt worden. Nachdem sie nicht mehr gebraucht werden, hat die Kommune die Fläche an einen Investor veräußert. Dieser hatte zu seiner Bauvoranfrage für 18 Wohneinheiten mit 18 Garagen, 18 Stellplätzen und einer Technikzentrale mangels Bebauungsplan auch einen Fragenkatalog an die Verwaltung mitgegeben. Das Bauvorhaben entsteht nach Kriterien von bezahlbarem Wohnraum für Familien. Fast 5000 Quadratmeter sollen überbaut werden. Geplant sind drei Gruppen von Reihenhäusern mit Wohnflächen von 145 oder 120 Quadratmetern.
Mit Blick auf künftige Wohnbebauung in dem teils noch gewerblich genutzten Areal hatte die Kommune ein Ingenieurgutachten erstellen lassen. So konnte sie dem Investor bescheinigen, dass Versorgungseinrichtungen wie der Kanal für eine Wohnbebauung ausreichten. Da sich die geplanten zweigeschossigen Gebäude in die Umgebung einpassten und Schallschutzvorkehrungen wegen des angrenzenden Gewerbes getroffen wurden, stimmten die Räte der Voranfrage einhellig zu. Bedenken von Wolfgang Schrapp (FWG), ob der Lärmschutz ausreiche, ließen sich ausräumen. Zweiter Bürgermeister Kurt Bucher (FWG) wünschte sich zusätzliche Gästeparkplätze, was befürwortet wurde. Hauptsächlich um Lärm und Infrastruktur ging es auch bei den Bauabsichten zweier Interessenten. Sie planen am Nordrand von Bellenberg eine Hundeschule mit Pension und Trainingsplatz. Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller (CSU) sagte, es gehe um die grundsätzliche Entscheidung: „Hundehotel ja oder nein. Die Interessenten wollen wissen, ob sie weiterplanen können.“Gedacht ist, den Übungsplatz entgegengesetzt zur Wohnbebauung zu errichten, Geschäftszeiten festzulegen, allerdings auch samstags und bis zu 21 Hunde zu beherbergen. Die Zufahrt soll mittels einer Abbiegespur von der Staatsstraße 2031 erfolgen. Die Räte waren mit zehn gegen sechs Stimmen dafür
Da der Bau, anders als in der Landwirtschaft, nicht privilegiert sei, müssen die Investoren die Kosten der Bauleitplanung tragen, sagte Vogt-Keller. Sie fürchtete, dass Hundegebell bis zu den Häusern zu hören sei. Harald Daiber (CSU) befürwortete das Vorhaben, da die Vierbeiner zunähmen: „So mehren sich auch die Probleme mit schwierigen Hunden.“