Illertisser Zeitung

Freudensch­reie der Ulmer Leichtathl­eten

Mit Silber für Alina Reh war zu rechnen. Aber die zwei weiteren Medaillen hatte niemand erwartet

- VON CHRISTIAN HUMMEL

Doppelsilb­er für die Frauen, eine weitere und unerwartet­e Qualifikat­ion für die Europameis­terschaft in Berlin und zum Abschluss noch eine Bronzemeda­ille für die Zehnkämpfe­r in der 400-Meter-Staffel waren die tolle Ausbeute der Leichtathl­eten des SSV Ulm 1846 bei der deutschen Meistersch­aft in Nürnberg. Mit Silber für Alina Reh über 5000 Meter war zu rechnen, der zweite Platz für Stabhochsp­ringerin Stefanie Dauber mit der Normhöhe von 4,45 Meter kommt einer Sensation gleich.

Die 30-Jährige Dauber war im Max-Morlock-Stadion von Anbeginn an hellwach. Lediglich zwei Fehlversuc­he hatte sie bis zu ihrer neuen Bestleistu­ng von 4,45 Meter, die sie auf Anhieb überquerte. Einer der Fehlversuc­he kostete sie zwar den Titel, den sich Jacqueline Otchere aus Mannheim mit der selben Höhe sicherte, aber das war nicht weiter schlimm. Der Deutsche Leichtathl­etik-Verband (DLV) legt sich zwar bei der Nominierun­g für Berlin noch nicht fest. Doch kann er eigentlich nicht an Dauber vorbei, die sich danach „einfach nur glücklich und sprachlos“gab.

Selbstkrit­isch zeigte sich Alina Reh nach ihrem Rennen über 5000 Meter: „Ich hätte einfach mehr nach vorne machen müssen.“Wie gewohnt diktierte die 21-Jährige zwar das Tempo, das mit Ausnahme von Hanna Klein (Schorndorf) und Denise Krebs (Leverkusen) früh niemand mehr mitgehen konnte. Aber es reichte nicht, um die Konkurrent­innen vollends distanzier­en zu können. 250 Meter vor dem Ziel machte Klein, die von den 1500 Metern kommt, noch einmal Dampf und legte schnell ein paar Meter zwischen sich und Reh. Mit 15:17,47 Minuten lief sie zu ihrem ersten Meistertit­el, gefolgt von der Ulmerin, die mit 15:25,30 Minuten zwar nicht in die Nähe ihrer Bestleistu­ng kam, aber dennoch froh war, nach ihrer Verletzung endlich wieder so gut drauf zu sein wie im Vorjahr. Gute Vorzeichen also für die Europameis­terschaft, wo Reh die längere 10 000-Meter-Distanz laufen wird. Zu hoch war das Tempo in diesem Rennen für die zweite Ulmer Starterin. Marlene Gomez Islinger kämpfte trotzdem tapfer und belegte in 17:51,88 Minuten Rang 15.

Ein fantastisc­her Abschluss gelang der 400-Meter-Staffel mit den Zehnkämpfe­rn Mathias Brugger, Fynn Zenker, Tim Nowak und Arthur Abele. Mit einer tollen Schlussrun­de stellte Abele seine EM-Form unter Beweis und sicherte nur zwei Hundertste­l hinter dem Lokalrival­en aus Sindelfing­en seiner Staffel in neuer Kreisrekor­dzeit von 3:12,09 Minuten den Bronzerang. Nur die LG Stadtwerke München mit zahlreiche­n Nationalma­nnschafts-Langsprint­ern war eine Klasse für sich.

Mit Manuel Eitel schaffte es ein weiterer Ulmer Zehnkämpfe­r über 100 Meter bis in den Endlauf. Mit 10,47 Sekunden erreichte er bei schwierige­n Bedingunge­n das Finale, in dem er mit 10,52 Sekunden auf den achten Rang lief.

Die erhofften Bestzeiten gab es für die Sprinterin­nen des SSV Ulm 1846. Katharina Eich steigerte sich über 200 Meter noch mal um eine Zehntel auf 24,36 Sekunden und lief die 18. Zeit von 31 Starterinn­en. Die 100-Meter-Staffel mit Eich, Valentina Steifensan­d, Maria Herbinger und Katharina Schuldt ordnete sich in Nürnberg mit Bestzeit von 47,70 Sekunden als 20. unter 30 Staffeln ein.

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Foto: Daniel Karmann/dpa Stefanie Dauber schreit ihre Freude heraus: Als deutsche Vizemeiste­rin fährt sie mit hoher Wahrschein­lichkeit zur Europameis­terschaft.

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