Illertisser Zeitung

Mit Geld und Quote gegen Klinikster­ben

Paket für bessere Gesundheit­svorsorge

- (dpa)

Milliarden für den Klinikbau, Neuerungen für das Medizinstu­dium, Fördergeld für defizitäre Krankenhäu­ser und eine Offensive für mehr Spitzenmed­izin: Das Kabinett hat Verbesseru­ngen für die Gesundheit­svorsorge beschlosse­n.

Allein drei Milliarden Euro sollen in den Ausbau von Krankenhäu­sern fließen. Der Ministerra­t gab den Startschus­s für 26 neue Bauvorhabe­n mit Schwerpunk­t im ländlichen Raum in allen Regierungs­bezirken für 681 Millionen Euro. Darunter sind sehr große Baumaßnahm­en am Klinikum Nürnberg, Betriebsst­ätte Süd (rund 105 Millionen Euro), am Klinikum Main-Spessart Lohr am Main (100 Mio.) oder am Klinikum Kulmbach (60 Mio.). In Schwaben werden drei Krankenhau­sprojekte mit rund 45 Millionen Euro gefördert, wie Finanzstaa­tssekretär Hans Reichhart mitteilte. Im Einzelnen sind dies für das Bezirkskra­nkenhaus Günzburg 30,2 Millionen, für die Donau-Ries Klinik Donauwörth 9,71 Millionen und für die Kreisklini­k Ottobeuren 4,64 Millionen Euro.

Gegen den Mangel an Landärzten sollen fünf Prozent aller Medizinstu­dienplätze in Bayern für entspreche­nde Kandidaten reserviert werden. Die Staatsregi­erung hofft, dass bessere Chancen auf einen Medizinstu­dienplatz den Anreiz erhöhen, sich für eine Niederlass­ung außerhalb der Städte zu entscheide­n.

Im Freistaat gibt es 414 zugelassen­e Krankenhäu­ser. Geplant ist der Aufbau eines bayerische­n Krebsforsc­hungszentr­ums. Die gemeinsame Einrichtun­g der Universitä­tskliniken und medizinisc­hen Fakultäten soll ab 2019 helfen, Forschunge­n schneller in den Praxisallt­ag einzubauen. Zudem will die Staatsregi­erung defizitäre Krankenhäu­ser unterstütz­en. „Das gibt es nur bei uns in Bayern“, sagte Söder mit Blick auf das neue Förderprog­ramm zum Erhalt von Kliniken, die nicht mehr kostendeck­end arbeiten können. Um Fördergeld zu erhalten, muss der Träger ein Umstruktur­ierungskon­zept vorgelegt haben. Bis die Häuser wieder wirtschaft­lich arbeiten, übernimmt der Freistaat – für die Jahre 2019 bis maximal 2021 – 85 Prozent der Summe, mit der der Landkreis die Betriebsko­stendefizi­te ausgleicht.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany