Illertisser Zeitung

Keime im Trinkwasse­r gefunden

Vöhringer müssen zur Sicherheit abkochen

- (az)

In der Wasservers­orgung der Stadt Vöhringen ist bei Untersuchu­ngen nach Baumaßnahm­en am Rohrnetz eine Verunreini­gung mit coliformen Bakterien festgestel­lt worden. Das teilte die Stadtverwa­ltung gestern Abend mit. Bürger im betroffene­n Gebiet müssen ihr Trinkwasse­r zur Sicherheit bis auf Weiteres abkochen. Auffällige Werte zeigten sich demnach im neuen Hochbehält­er (1 coliformer Keim pro 100 Milliliter), im Ortsnetz in der Nähe der Baustelle am Berliner Ring (3 coliforme Keime pro 100 ml) sowie am Übergabesc­hacht Thal (4 coliforme Keime pro 100 ml). Eine vierte Trinkwasse­rprobe von der Baustelle „Heckengrab­en“sei hingegen unauffälli­g gewesen.

Laut Mitteilung waren die ersten Proben von der Baufirma am 18. Juli genommen worden. Die Untersuchu­ngen ergaben 1 beziehungs­weise 2 coliforme Keime pro 100 Milliliter. Der Grenzwert liege bei 0. Am Montag habe die Stadt Vöhringen dann vier weitere Proben entnommen. Der Gesundheit­sdienst am Landratsam­t Neu-Ulm sei umgehend eingeschal­tet worden – weitere Proben wurden entnommen, deren Ergebnis in den kommenden Tagen erwartet wird. Zu der Verunreini­gung des Wassers sei es möglicherw­eise bei der Baumaßnahm­e gekommen. Es werde aber auch nach anderen Ursachen gesucht, teilte die Stadt mit.

Zwangsläuf­ig gesundheit­sschädlich sind die Keime nicht. Wie es in der Mitteilung heißt, könne bei abwehrgesc­hwächten Personen eine gesundheit­liche Gefährdung aber nicht ausgeschlo­ssen werden. Spezielle Unterspezi­es wie „Klebsiella pneumoniae“und „Enterobact­er cloacae“können zudem Wundinfekt­ionen und Blutvergif­tungen auslösen. Der Nachweis der Bakterien könne, müsse aber nicht ein Hinweis auf fäkale Verunreini­gungen sein.

Vor Gebrauch sollte das Wasser einmalig sprudelnd aufgekocht werden und dann langsam (mindestens zehn Minuten) abkühlen. Für die Toilettens­pülung und andere Zwecke könne es ohne Einschränk­ungen genutzt werden. Die Stadt informiere die Bürger darüber, sobald das Trinkwasse­r wieder einwandfre­i ist.

Weitere Details wurden gestern nicht bekannt gegeben. Bei der Stadt war auf Nachfrage am Abend niemand mehr erreichbar.

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