Mit Terror gegen die Demokratie
Anschlag überschattet Wahlen in Pakistan
Mit einem Motorrad fuhr der Attentäter in die wartende Menschenmenge vor dem Wahllokal im pakistanischen Quetta – dann sprengte er sich in die Luft. Mindestens 31 Menschen starben und 60 weitere wurden bei dem Anschlag am Mittwoch verletzt. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Tat. Bereits im Vorfeld der Parlamentsund Provinzwahlen waren mehr als 200 Menschen bei Anschlägen ums Leben gekommen – darunter auch zwei bekannte Politiker.
„Dies ist ein komplettes Versagen der Sicherheitskräfte“, sagt Yasmeen Lehri in Quetta verärgert. Die Kandidatin für das Provinzparlament von Belutschistan kritisiert, dass gerade nach dem blutigen Anschlag in Mastung nahe Quetta mit mehr als 150 Toten keine besseren Vorkehrungen getroffen wurden. Auch dieses Attentat ging auf das Konto des IS, der seine Präsenz in der Unruheprovinz im Westen des Landes in den letzten Jahren stark ausgebaut hat.
Es ist erst das zweite Mal, dass in Pakistan eine zivile Regierung in einer demokratischen Abstimmung abgelöst wird. Die islamische Republik wurde während ihres 70-jährigen Bestehens fast 35 Jahre vom mächtigen Militär regiert, das auch diesmal im Hintergrund seinen Einfluss geltend macht. Denn nicht nur der Terror überschattet die Wahlen in Pakistan: Auch Berichte über Manipulation, Betrug und Einschüchterung
Berichte über Betrug und Wahlmanipulation