Illertisser Zeitung

Ein Stück Indien im Bürgerhaus

Ab Oktober will Kashmir Singh Multani in den Räumen landestypi­sche Spezialitä­ten anbieten

- VON ANGELA HÄUSLER

Ein Jahr lang stand die Gaststätte im Sendener Bürgerhaus leer. Jetzt gibt es einen neuen Pächter und der bietet etwas Neues für die Illerstadt: Ab Oktober serviert Kashmir Singh Multani dort indische Spezialitä­ten.

Noch hängt das alte Schild von „Hiebl’s Nudelei“über dem Eingang des Lokals. Bald soll ein neuer Name über dem Eingang prangen: „Maharaja“wird das Lokal heißen, in dem der erfahrene Koch und Gastronom unter anderem Fleisch- und Gemüsecurr­ys, Joghurtger­ichte, Salate, Grillspezi­alitäten und indische Desserts anbietet. Am Dienstagab­end hatte der Bewerber vom Stadtrat in nicht öffentlich­er Sitzung den Zuschlag erhalten. Multani lebt seit 1989 in Deutschlan­d und betreibt derzeit drei indische Lokale im schwäbisch­en Raum: in Mindelheim, Schwabmünc­hen und Königsbrun­n.

Sendens Bürgermeis­ter Raphael Bögge ließ am Mittwoch wissen: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Herrn Multani einen sehr erfahrenen und renommiert­en Gastronome­n gewinnen konnten.“Das Maharaja weise aufgrund seiner gastronomi­schen Ausrichtun­g ein wichtiges Alleinstel­lungsmerkm­al auf, denn außer in Ulm gebe es in der weiteren Umgebung kein Restaurant mit indischen Spezialitä­ten.

Damit hat für die Sendener das Warten auf eine Wiederbele­bung des Gastro-Angebots im Bürgerhaus ein Ende. Der vorige Pächter Ulrich Klosterber­g hatte seine Sendener Niederlass­ung von „Hiebl’s Nudelei“nach nur achtmonati­gem Betrieb geschlosse­n. Der letzte langjährig­e Betreiber, Franz Waltenberg­er, sperrte das „Sendro“im Februar 2016 zu. Er hatte sich nach 14 Jahren mit der Stadt überworfen.

Jetzt endlich sollen die Räume mit Panoramabl­ick im Erdgeschos­s des Bürgerhaus­es wieder bevölkert werden. Und natürlich auch neu eingericht­et. Er werde fürs Interieur vieles direkt aus Indien besorgen, kündigt der neue Betreiber an, in den nächsten Wochen will er eine Reise in die Heimat unternehme­n und einiges besorgen. Schließlic­h soll im Lokal möglichst viel Originales stehen, von Wanddekora­tion bis zum Geschirr.

Multani will das Lokal gemeinsam mit seiner Familie betreiben. Er arbeitet bereits seit 30 Jahren in der Gastronomi­e, berichtet er. Er habe über die Brauerei, die ihn beliefert, von dem Leerstand in Senden erfahren und sich daraufhin beworben.

Möglichkei­ten gibt es in der Gaststätte reichlich: Sie verfügt sowohl über einen Gastraum als auch einen Nebenraum, insgesamt knapp 90 Plätze. Dazu kommt im Sommer die Terrasse mit Blick auf den Marktplatz und seit vergangene­m Jahr auch auf den Spielplatz. Den ließ die Kommune mitten in der Innenstadt errichten und versprach sich davon auch eine Attraktion­ssteigerun­g fürs Bürgerhaus-Lokal. Schließlic­h sei die unmittelba­re Nähe zum Spielareal ein Pluspunkt für Familien, vor allem, wenn man draußen sitzen kann.

Neben der regulären Speisekart­e will Multani auch günstige Mittagsger­ichte anbieten, dazu kommen ausgewählt­e Speisen zum Mitnehmen. Im Lauf des Septembers soll die Einrichtun­g fertig werden. Losgehen kann der Gaststätte­nbetrieb voraussich­tlich am 1. Oktober. Die Öffnungsze­iten werden täglich von 11.30 bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis 23 Uhr sein.

Im Internet zeigten sich bereits erste Reaktionen auf die Neuverpach­tung: Sie reichen von positiv gestimmten Kommentare­n wie „dann fahren wir auch mal nach Senden zum Essen“und „ich freue mich schon darauf“, bis zu „wird nicht laufen“. Der Bürgermeis­ter ist jedenfalls guter Dinge: „Die Neueröffnu­ng des Maharaja wird dazu beitragen, die Attraktivi­tät des Innenstadt­bereichs zu steigern“, teilte er mit.

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Foto: Angela Häusler Der Gastronom Kashmir Singh Multani hat den Zuschlag für den Betrieb der Gaststät te im Bürgerhaus erhalten.
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Foto: Patrick Pleul, dpa Vöhringer müssen Wasser aus dem Hahn weiter abkochen.

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