Illertisser Zeitung

Neues Baugebiet in Illereiche­n: Wie viele Häuser sind genug?

Es gibt neue Pläne für das Areal „Nord-Ost“. Während der Urheber eine weniger massive Bauweise anpreist – vermisst so mancher Marktrat „Maß und Ziel“

- VON ARMIN SCHMID

Die Altenstadt­er Markträte tun sich schwer mit dem geplanten Baugebiet „Illereiche­n Nord-Ost“: Nach den Erkenntnis­sen einer zurücklieg­enden Sitzung galt es, mehrere Kriterien in die Planung einzuarbei­ten. Unter anderem sollten nur Einfamilie­nund Doppelhäus­er zulässig sein, und die Bauplatzgr­ößen sollten zwischen 450 und 600 Quadratmet­er liegen. Mehr Platz also – und weniger verdichtet. Nun ging es erneut um das Baugebiet. In der Sitzung wurde Kritik an den neuen Plänen geübt. Dabei ging es auch um Parkplätze.

Planer Merlin Rehmann betonte, dass es Ziel gewesen sei, eine Planung mit einer weniger massiven Wohnbebauu­ng zu erstellen. Der Wunsch nach einer Wendemögli­chkeit, beispielsw­eise für Müllfahrze­uge, sei „temporär“eingearbei­tet worden. Das funktionie­rt so: Da sich das Vorhaben in mehrere Bauabschni­tte gliedert, soll je nach Bau- immer ein Bauplatz mit Kies aufgefüllt sein und als Wendemögli­chkeit dienen. Der Planer vertrat die Ansicht, dass die Hinwendung von einer verdichtet­en Bauart zu einer in Illereiche­n üblichen Bauweise gelungen sei. Die Grundstück­e seien im aktuellen Planentwur­f größer geworden und auf Einfamilie­nund Doppelhäus­er ausgelegt worden. Zwischen Bahnhofstr­aße und Josef-Christa-Straße sollen auf Parzellen mit 475 bis 600 Quadratmet­er nun 18 Gebäude ermöglicht werden. Das Echo war geteilt.

„Das kann man sich in Illereiche­n gut vorstellen“, sagte der Planer. Bürgermeis­ter Wolfgang Höß bekräftigt­e, dass man pro Einfamilie­nhaus zwei Wohnungen zulassen und vier Stellplätz­e festlegen sollte. Öffentlich­e Parkplätze lehnte Höß ab. Die Eigentümer sollen demnach Stellplätz­e auf ihren eigenen Grundstück­en einplanen. Gegen Dauerparke­n auf öffentlich­en Parkfläche­n könnte man ohnehin nicht einschreit­en.

FWG-Marktrat Robert Heller war mit der Planänderu­ng nicht zufrieden: „Mir fehlt der Unterschie­d“Er könne sich die Dichte dieser Bebauung an dem Standort nicht vorstellen. Sein Fraktionsk­ollege Eberhard Aspacher betonte, dass man an der Stelle nicht bauen könne: Der Autobahnlä­rm sei viel zu groß und den Bauwerbern nicht zuzumuten. Maß und Ziel sei mit 18 Häusern und mehreren Doppelhäus­ern ohnehin nicht mehr gegeben.

CSU-Rat Richard Möst monierte, dass die geforderte­n Grundstück­sgrößen auch in der neuen Planung nicht eingehalte­n würden. Eine Doppelhaus­hälfte habe „wieder nur“300 Quadratmet­er. Bürgermeis­ter Höß sagte dazu, dass dies nicht so genau festgelegt worden sei. Letztlich habe ein Doppelhaus 600 Quadratmet­er und sei damit im Rahmen. Höß schlug vor die Grundstück­sgröße und Bebauungsr­ichtlinien über die Grundfläch­enzahl zu definieren.

FWG-Marktrat Christian Dosfortsch­ritt senberger betonte, dass 14 Wohneinhei­ten an der Bahnhofstr­aße für die Anlieger nicht zumutbar seien. Die Untergrenz­e für die Parzelleng­röße sei für ihn 450 Quadratmet­er. Sonst werde er nicht zustimmen. CSU-Rat Hubert Berger berichtete, dass es ein Anschreibe­n der Anlieger hinsichtli­ch von Bestandssc­hutz und Schattenwu­rf gebe. Höß sagte dazu, dass dieses in die Bebauungsp­lanung gehört. „Aber so weit sind wir noch nicht.“Falls mit den Grundstück­seigentüme­rn keine Lösung für eine verträglic­he Bebauung gefunden werden könne, sei das Projekt ohnehin „gestorben“.

Die Räte einigten sich darauf, dass eine Grundfläch­enzahl festgelegt werden soll, die nur noch eine Bauparzell­e mit mindestens 450 Quadratmet­er zulässt. Zudem sollen nur noch insgesamt zwei Doppelhäus­er zulässig sein. Für ein Einfamilie­nhaus können zwei Wohneinhei­ten eingeplant werden. Öffentlich­e Parkplätze wurden einstimmig abgelehnt.

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Foto: Armin Schmid Weite Flächen: Das neue Baugebiet in Illereiche­n hat viel Platz zu bieten. Doch wie viele Häuser sollen dort gebaut werden – beziehungs­weise wie nahe zusammen? Diese Fra gen sehen manche Markträte auch im zweiten Anlauf nicht zufriedens­tellend...

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