Als Rentner wieder arbeiten
Diese Regeln sind zu beachten
Als Rentner nur noch zu Hause die Einfahrt fegen – das ist nicht jedermanns Sache. Viele wollen sich weiterhin mit ihren Fähigkeiten einbringen oder zusätzlich zur Rente ein paar Euro verdienen. Das ist in der Regel ohne Weiteres möglich.
Arbeitet ein Beschäftigter nach Erreichen der regulären Altersgrenze weiter, dann muss er nicht zwangsläufig zusätzlich zu seinem Einkommen seine Rente beziehen – er kann die Rente auch hinausschieben. „Für jeden hinausgeschobenen Monat erhöht der Arbeitnehmer seine Rente um einen Zuschlag von 0,5 Prozent“, erklärt Dirk von der Heide, Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Möglich ist auch, eine Altersrente zu beziehen und nebenbei zu arbeiten. Rentner können in beliebiger Höhe hinzuverdienen. „Die Rente wird dadurch nicht gekürzt“, sagt von der Heide. Allerdings steigt das zu versteuernde Einkommen. Rentenversicherungsbeiträge müssen betroffene Arbeitnehmer nicht zahlen. Lediglich der Arbeitgeber zahlt bei abhängig Beschäftigten weiter in die Rentenkasse ein.
Beachten sollten Senioren: Wer eine Rente bezieht und arbeitet, hat keinen Anspruch auf Krankengeld, wenn er länger als sechs Wochen ausfällt. Im Gegenzug ist der Beitrag zur Krankenversicherung geringer. Sind ältere Arbeitnehmer für längere Zeit krank, kann die Krankenkasse verlangen, dass sie einen Rentenantrag stellen. „Die Auswirkungen eines Hinzuverdienstes auf die Krankenversicherung, aber auch steuerliche Aspekte sollten Rentner in jedem Fall mit ihrer Krankenkasse, mit einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein besprechen“, rät von der Heide.
Eine andere Form des Hinzuverdienstes im Alter ist ehrenamtliches Engagement. „Vor allem wohltätige Einrichtungen bieten dafür Betätigungsfelder“, sagt Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga. Einkünfte aus einem Ehrenamt können ebenfalls beitragspflichtiges Arbeitsentgelt sein. „Jedoch gilt auch hier, dass bis zu 6300 Euro im Kalenderjahr anrechnungsfrei zur Altersrente hinzuverdient werden können“, so von der Heide.