Eine Burg macht Theater
Die Burghalde ist ein Alleskönner
Wer zur Burghalde in Kempten will, der muss erst einmal Schwitzen. Aber der kurze und knackige Anstieg lohnt sich, um den erhabenen Blick über Stadt und Land zu genießen. An schönen Tagen reicht der Ausblick von der Nagelfluhkette bei Immenstadt bis zur Alpenkette nach Oberstdorf.
Die Burghalde ist eine Reise in die Vergangenheit. Die Römer waren wohl die ersten, die auf dieser Erhebung ein Kastell errichteten. Erst die Burg der Fürstäbte von Kempten entwickelte sich dann zum wahren Herrschaftssymbol. 1865 gestaltete ein Verein die Burghalde zu einer kleinen grünen Oase für alle Bürger. Seitdem ist die Anhöhe ein beliebter Treffpunkt für Einheimische.
Markenzeichen der Burghalde ist das markante ehemalige Wärterhäuschen mit seinen vier Turmerkern. Dort befindet sich aktuell das Allgäuer Burgenmuseum – für alle Interessierten ein spannender Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Festungen des 12. Jahrhunderts bis in die Gegenwart – eine echte Zeitreise durch das Mittelalter. Im Museum gibt es sowohl Ausstellungsstücke zum Thema Waffen und der Rüstung der damaligen Zeit als auch Informationen, wie man denn damals auf so einer Burg überhaupt gewohnt und gelebt hat.
Bis zum 19. August können Besucher der Burghalde nicht nur ins Mittelalter eintauchen, sondern auch in eine verzauberte Fantasiewelt reisen. Denn die atmosphärische Freilichtbühne wird diesen Sommer genutzt, um das Musical „Alice im Wunderland – neu erträumt!“aufzuführen. Das Kemptener Theater bringt den Kinderbuch-Klassiker in etwas geänderter Fassung auf die Bühne – acht Schauspielund Musical-Profis spielen mit 20 Allgäuer Kindern zusammen. Die Geschichte ist fantastisch: Die Tagträumerin Alice erlebt allerhand Abenteuer, als sie ihre verschwundene Katze sucht und so in das Wunderland gerät, wo die strenge Herzkönigin regiert. Die Besucher erwarten originelle Kostüme und viel zum Lachen.